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Tipps für eine Grillsaison ohne Infektionsgefahr

Die Hände gründlich gewaschen, das Fleisch gut durchgegart – mit den richtigen Hygieneregeln lassen sich Durchfallerkrankungen in der Grillsaison vermeiden! | Bild: bernardbodo / Adobe Stock

Campylobacter: Hähnchenfleisch häufigste Infektionsquelle 

Häufigster Verursacher bakterieller Durchfallerkrankungen ist das Bakterium Campylobacter. Etwa 60.000 bis 70.000 Fälle werden hierzulande jedes Jahr offiziell registriert, hinzu kommt eine erhebliche Dunkelziffer nicht gemeldeter Erkrankungen. Häufigste Infektionsquelle für Campylobacter ist Hähnchenfleisch, das unzureichend durchgegart oder nicht hygienisch verarbeitet wurde.

Salmonellen: Risiko auch durch rohe Eier 

Salmonellen lösen ebenfalls Durchfallerkrankungen aus. Auch sie werden häufig über Fleischprodukte, etwa Hackfleisch, übertragen. Ein Infektionsrisiko bergen zudem rohe Eierspeisen. Mit circa 14.000 Erkrankungen pro Jahr kommen Salmonellosen aber deutlich seltener vor als Campylobacter-Infektionen. 

Hepatitis-E-Virus: Vorsicht bei Wild- und Schweinefleisch! 

Eine Infektion mit Hepatitis-E-Viren wird in erster Linie durch Schweine- oder Wildfleisch verursacht, wenn es unzureichend gegart oder nur luftgetrocknet wurde. Hepatitis E tritt deutlich häufiger auf, als in der Bevölkerung bekannt ist. So weisen bis zu 25 Prozent der über 60-Jährigen in Deutschland Antikörper gegen das Hepatitis-E-Virus auf, was auf eine zurückliegende Infektion hinweist. Diese wird jedoch in vielen Fällen nicht bemerkt, da die Hepatitis E oft ohne Symptome verläuft und folgenlos ausheilt. Einen schweren Verlauf kann die Erkrankung allerdings bei immunsupprimierten oder lebergeschädigten Menschen nehmen. 

Richtige Küchen- und Lebensmittelhygiene 

Um diesen Gesundheitsgefahren aus dem Weg zu gehen, sollte man gerade im Sommer und beim Grillen auf eine sorgfältige Küchen- und Lebensmittelhygiene achten und tierische Produkte gut durchgaren.

Die wichtigsten Tipps

  • Hände häufig und gründlich mit Seife waschen – zumindest vor dem Kochen/Grillen und vor dem Essen, am besten auch zwischen einzelnen Arbeitsschritten.
  • Fleischgerichte gut durchgaren. Für mindestens zwei Minuten sollte eine Kerntemperatur von mindestens 70 Grad aufrechterhalten werden.
  • Frisches Hähnchenfleisch vor der Verarbeitung mit einem Küchentuch abtupfen und das Tuch anschließend im Müll entsorgen.
  • Beim Auftauen von gefrorenem Geflügel oder Wild das Auftauwasser, das Keime enthalten kann, separat auffangen und sofort entsorgen (heiß nachspülen).
  • Rohe tierische Lebensmittel getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahren und beim Verarbeiten separate Küchenutensilien verwenden, um keine Keime zu übertragen.
  • Ältere und Kranke sowie Schwangere und Kleinkinder sollten Lebensmittel mit frischen tierischen Produkten – Rohei, Rohmilch, Meerestiere etc. – nur vollständig gegart verzehren.
  • Salate und Sprossen sorgfältig waschen.

Auch antibiotikaresistente Bakterien sind hitzeempfindlich 

Viele Verbraucher machen sich Sorgen wegen der immer wieder auf rohem Fleisch nachgewiesenen antibiotikaresistenten Bakterien. Auch diese Keime werden durch ausreichendes Erhitzen abgetötet und die Wahrscheinlichkeit, die Erreger aufzunehmen, wird durch sorgfältige Küchen- und Lebensmittelhygiene reduziert. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)