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Hörminderung beeinflusst Demenzrisiko

Eine rechtzeitige Behandlung von Hörstörungen kann vermutlich zur Demenzprävention beitragen. | Bild: pikselstock / AdobeStock

Mehr als ein Drittel aller Demenzerkrankungen wäre vermutlich vermeidbar – wenn man die vermeidbaren Risikofaktoren ausschalten würde. Zu den anerkannten Demenz-Präventionsstrategien zählen regelmäßige körperliche Betätigung und gesunde Ernährung. Außerdem kommt der Behandlung von Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck große Bedeutung zu. Nicht vollständig geklärt ist dagegen, welche Rolle andere Faktoren spielen, zum Beispiel eine nachlassende Funktion der Sinnesorgane. Eine repräsentative Studie der Universität zeigt nun, dass Hörbeeinträchtigungen einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung einer Demenz haben.

Schlechtes Gehör – häufiger Demenz  

Für die aktuelle Studie wurden knapp 3.500 Senioren über 75 Jahren durchschnittlich fünfeinhalb Jahre lang beobachtet. Zu Studienbeginn berichteten 30 Prozent der Teilnehmer über eine Hörminderung. Gut ein Viertel der Studienteilnehmer entwickelte im Verlauf der Studie eine Demenz. Eine Schwerhörigkeit erwies sich als ein signifikanter, unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz. So war das Erkrankungsrisiko bei einer Hörminderung um 16 Prozent erhöht. Dagegen hatte eine Sehbeeinträchtigung in dieser Studie keinen Einfluss auf die Demenzentwicklung.  

Hörstörungen frühzeitig behandeln  

Die Studie legt nahe, dass zur langfristigen Demenzprävention auch eine frühzeitige Behandlung von Hörbeeinträchtigungen mit beitragen könnte. So ließe sich die kognitive Leistungsfähigkeit mit einem Hörgerät möglicherweise länger erhalten. Auf welche Weise Hörstörungen und Demenz genau miteinander in Verbindung stehen, muss allerdings noch weiter untersucht werden.Quelle: Universität Leipzig