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Adexa appelliert an Gesundheitsminister Lauterbach: Corona-Bonus für Apothekenangestellte?

PTA und Apotheker haben in der Corona-Pandemie sehr viel zum Infektionsschutz der Bevölkerung beigetragen und dabei ein deutlich erhöhtes eigenes Infektionsrisiko in Kauf genommen, so die Apothekengewerkschaft Adexa. | Bild: Alex Schelbert, PTAheute

Belastung in den Apotheken ist hoch

Die Apothekengewerkschaft Adexa erhofft sich einiges von der neuen Bundesregierung. Unter anderem erwarte man insbesondere von Sozialdemokrat Lauterbach, „dass jeder Gesundheitsberuf den Respekt erfährt, den er verdient, und zwar finanziell wie ideell“, so äußerte sich Adexa-Vorstand Andreas May in der vergangenen Woche. 

In einem Glückwunschschreiben an den neuen Gesundheitsminister erläutern die Adexa-Vorstände Andreas May und Tanja Kratt: „Täglich wird uns in der gewerkschaftlichen Rechtsberatung sowie in Gesprächen mit ehrenamtlich Aktiven geschildert, wie groß die Belastung der Angestellten in öffentlichen Apotheken im Laufe der Pandemie war und immer noch ist.“ Zwar gebe es für diese Belastung auch Ursachen, die schon vor Corona bestanden haben. Diese seien aber durch die Pandemie noch einmal deutlich verstärkt worden.

Honorierung stagniert seit Jahren

Die Adexa-Doppelspitze kritisiert in ihrem Brief, dass die Honorierung der Apothekenleistungen seit Jahren stagniere. Das habe Adexa als gewerkschaftliche Interessenvertretung der Apothekenmitarbeiter auch immer wieder gegenüber der Bundespolitik angemahnt. 

Denn das verringere die Spielräume bei Tarifverhandlungen und sei ein maßgeblicher Grund für niedrige Tarifgehälter. „Dies treibt immer mehr Kolleginnen und Kollegen in andere Branchen und verstärkt so den auch demografisch bedingten Fachkräftemangel“, so die Vorstände der Apothekengewerkschaft.

Leistungen in der Corona-Pandemie sollen honoriert werden

May und Kratt führen in ihrem Schreiben auch noch einmal an, welche Leistungen die Teams der Präsenzapotheken in den letzten beiden Jahren – neben der Arzneimittelversorgung – für den Infektionsschutz der Bevölkerung erbracht haben. Nach der Herstellung von Desinfektionsmittel und der Maskenabgabe, der noch andauernden Ausstellung von Impfzertifikaten und der Durchführung der kostenlosen Schnelltests werden in Kürze auch Corona-Schutzimpfungen dazukommen. Dabei trügen die Apothekenberufe im Kontakt mit Kundinnen und Kunden ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko.

Der Adexa-Vorstand appelliert daher an Minister Lauterbach: „Setzen Sie sich im Kabinett bitte für einen staatlichen Corona-Bonus für Apothekenangestellte ein, die in der Pandemie täglich Patientinnen und Patienten versorgen.“

Und weiter: „Sorgen Sie bitte dafür, dass die Honorierung der Präsenzapotheken ihrer Rolle als niedrigschwellige, aber fachlich hochqualifizierte Anlaufstelle im Gesundheitssystem gerecht wird. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass leistungsgerechte und existenzsichernde Tarifgehälter für Apothekenangestellten ausgehandelt werden können!“ Nur mit angemessenen Arbeitsbedingungen für die Apothekenteams könne die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch Präsenzapotheken aufrechterhalten werden.