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Damit Weihnachten nicht auf die Leber geht

Teller mit Leckereien zu Weihnachten
Gerade in der Weihnachtszeit verleiten vielerlei Köstlichkeiten zum Zugreifen – frisch gebackene Plätzchen, Zimtsterne und Festtagsessen. | Bild: W. Heiber Fotostudio / AdobeStock

Zimtsterne, Dominosteine, Festtagsbraten – überall locken süße Leckereien und an den Feiertagen biegt sich fast die Tafel vor lauter Köstlichkeiten. Da fällt Maßhalten wahrlich schwer. Man greift einfach immer wieder zu. 

Britische Forscher haben dafür einen eigenen Ausdruck geprägt – den „Variety Effect“, also „Vielfalts-Effekt“. Er besagt: Je größer die Vielfalt an Lebensmitteln auf dem Tisch ist, desto mehr wird gegessen. Es kommt dann nicht zur sogenannten wahrnehmungsspezifischen Sättigung. 

Diese sorgt normalerweise dafür, dass unser Bedürfnis, ein bestimmtes Nahrungsmittel zu konsumieren, sinkt, während wir es essen. Wenn aber, wie an Weihnachten üblich, noch viele andere Speisen auf dem Tisch stehen, werden wir weiter stimuliert – und essen weiter.

Fettlebererkrankung mit gefährlichen Folgen

In der Bevölkerung ist Übergewicht bereits weit verbreitet und hat bedingt durch die Pandemie weiter zugenommen. Daher sollten in der Weihnachtszeit nicht noch zusätzliche Pfunde angesammelt werden. 

Starkes Übergewicht ist schließlich eine der Hauptursachen dafür, dass sich eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung bildet. Riskant ist vor allem das bauchbetonte Körperfett. Die nichtalkoholische Fettleber stellt bereits ein Massenphänomen dar: Fast jeder dritte Bundesbürger hat eine solche durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – oft ohne es zu wissen. 

Die Fettleber verursacht in der Regel keine Beschwerden. Doch sie kann Ausgangspunkt für eine verhängnisvolle Entwicklung sein. So kann sich die Fettleber entzünden (Fettleberhepatitis) und über eine Leberfibrose (Bindegewebsvermehrung) zur Leberzirrhose (Vernarbung der Leber) führen. Damit steigt auch das Risiko für Leberzellkrebs.

In Maßen genießen – Traditionen überdenken 

Hinweise auf eine mögliche Fettlebererkrankung geben erhöhte Leber-Blutwerte wie Gamma-GT, GOT und GPT sowie eine Ultraschalluntersuchung. Rechtzeitig erkannt, kann eine Fettleber durch Lebensstilmaßnahmen rückgängig gemacht werden. 

Damit die Lebergesundheit aber erst gar nicht leidet, sind vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit einige Tipps empfehlenswert:

  • In Maßen genießen.
  • Das Ess- und Trinkverhalten überdenken. Oft werden bestimmte Traditionen wie der Gänsebraten einfach weitergeführt, weil es „schon immer so war“.
  • Langsam und bewusst essen, denn das Sättigungsgefühl setzt erst nach circa 15 Minuten ein.
  • Salate, leichte Suppen und Gemüse als gesunde und kalorienarme Bestandteile einer Mahlzeit einplanen.
  • Den bunten Teller mehr mit Nüssen, Obst und Trockenfrüchten als mit Süßwaren füllen.
  • Wer selbst backt, kann den Zuckeranteil reduzieren oder eine Zuckeralternative verwenden.
  • Schnaps nach dem Festessen als vermeintliche Verdauungshilfe meiden. Als lebergesunde Alternative eignet sich Kaffee.
  • Auf ausreichend Bewegung achten. Quelle: Deutsche Leberstiftung