Aktuelles
15 min merken gemerkt Artikel drucken

PTAheute-Pinnwand KW 21 / 2022: Impfempfehlung, Affenpocken und Eichenprozessionsspinner

Bild: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche. 

Weniger Antibiotika-Verordnungen in der Pandemie

Wie aus Daten der Techniker Krankenkasse hervorgeht, sind die Verordnungen von Antibiotika während der Corona-Pandemie gesunken: 2021 bekam eine Erwerbsperson durchschnittlich 2,6 Tagesdosen Antibiotika verordnet – ein Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie 2019 (3,7 Tagesdosen). Ein weiteres Ergebnis der Auswertung: Frauen nehmen mehr Antibiotika ein als Männer. Im Jahr 2021 bekam eine Frau durchschnittlich 2,9 Tagesdosen verschrieben (31 Prozent weniger im Vergleich zu 2019), ein Mann 2,3 Tagesdosen (30 Prozent weniger im Vergleich zu 2019). 

Grund für den Rückgang an Antibiotika seien die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Abstands- und Hygieneregeln haben auch im vergangenen Jahr dazu geführt, dass sich andere Infektionskrankheiten weniger verbreitet haben.“ 

Außerdem habe sich der positive Trend weiter fortgesetzt, dass Ärzte bei Erkältungskrankheiten immer weniger Antibiotika verschreiben. So bekamen laut der Auswertung der Verordnungen der Erwerbspersonen im Jahr 2010 fast vier von zehn Versicherten bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung ein Antibiotikum verschrieben (38,5 Prozent). 2021 bekam nur noch rund einer bzw. eine von zehn Versicherten (12,8 Prozent) ein entsprechendes Rezept bei einer Erkältung. „Da jeder Einsatz von Antibiotika die Bildung von Resistenzen fördert, sollten sie nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind“, so TK-Chef Baas. Quelle: Pressemitteilung Techniker Krankenkasse / vs 

Coronavirus-Impfverordnung verlängert bis 25. November

Die Coronavirus-Impfverordnung geht in die Verlängerung: Bis zum 25. November können auch Apotheken wie gehabt gegen COVID-19 impfen. Zudem sind jetzt auch die Voraussetzungen für impfende Zahnärzte festgeschrieben.

Weitere Informationen erhalten Sie auf daz.online.

STIKO-Empfehlung: COVID-19-Impfung für Fünf- bis Elfjährige

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nun auch gesunden Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung. Sie sollen im Unterschied zum Impfschema bei anderen Gruppen aber zunächst nur eine mRNA-Impfstoffdosis bekommen, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums zur Aktualisierung der Impfempfehlung. Die Impfung solle „vorzugsweise“ mit der Vakzine von Biontech/Pfizer in reduzierter Dosis erfolgen. Laut Zulassung sei die Verwendung von Spikevax (Moderna) für Sechs- bis Elfjährige ebenfalls möglich. 

Kinder ohne Vorerkrankungen, in deren Umfeld sich Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf befänden, sollen demnach eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen bekommen. „Gesunde Kinder, die bereits eine zweimalige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden“, so die Experten. 

Die STIKO stellte auch in Aussicht, dass die Frage, ob eine Vervollständigung der Grundimmunisierung oder eine Booster-Impfung bei Kindern notwendig werde, im Spätsommer – oder aber bei Wiederanstieg der Infektionszahlen – erneut bewertet würde. 

Zudem aktualisierte die STIKO auch ihre Empfehlung zum Vorgehen bei Genesenen, die noch unvollständig geimpft sind. Demnach sollen sich auch Menschen mit einer oder mehreren zurückliegenden Corona-Infektionen impfen lassen. Eine Infektion reiche demnach nicht aus, um künftige Corona-Erkrankungen zu verhindern. Quelle: dpa / vs/mia 

Pilotprojekt: Resistente Keime im Abwasser entfernen 

Bei einem Pilotprojekt im Wiesbadener Hauptklärwerk werden antibiotikaresistente Bakterien, Medikamentenrückstände und Mikroplastik fast vollständig aus dem Wasser entfernt. Nicht nur die antibiotikaresistenten Bakterien würden größtenteils mit dem von einer Firma entwickelten Verfahren aus dem Wasser beseitigt, sondern auch deren wesentlich kleineres Genmaterial. Dazu durchläuft das Wasser nach der konventionellen Reinigung zwei weitere Stufen, bei denen Aktivkohle und Membranfilter eingesetzt werden.  

Die Einführung dieses Verfahrens für die gesamte Kläranlage würde etwa 30 bis 35 Millionen Euro kosten, erklärte Christoph Seelos von den Wiesbadener Entsorgungsbetrieben, die sich an dem Forschungsprojekt beteiligen. Vor zwei Jahren war das Projekt gestartet, derzeit wird laut Lackner an der Optimierung gearbeitet. Das Pilotprojekt läuft noch rund neun Monate. Quelle: dpa / vs/mia 

Empfehlung zur Isolation bei Affenpocken 

Nach dem Auftreten erster Fälle von Affenpocken in Deutschland werden nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weitere Eindämmungsmaßnahmen vorbereitet. Mit dem Robert Koch-Institut (RKI) würden aktuell Empfehlungen zu Isolation und Quarantäne erarbeitet, sagte der SPD-Politiker.  

Zudem werde darüber nachgedacht, „ob wir vielleicht Impfempfehlungen aussprechen müssen für besonders gefährdete Personen“, erläuterte der Minister. Dies sei noch nicht geklärt. Dazu gehöre auch zu prüfen, ob eventuell Impfstoffe beschafft werden müssten, und wenn ja wo. Er habe schon Kontakt mit einem Hersteller aufgenommen, der Impfstoffe spezifisch für die Affenpocken herstellt. Lauterbach betonte, dass eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung hier nicht im Gespräch sei. 

Er sprach sich für eine entschiedene internationale Eindämmung aus. Der weltweite Ausbruch sei so ungewöhnlich, dass man sich Sorgen machen müsse, ob er so ablaufe wie frühere Affenpocken-Ausbrüche. Es sei eher damit zu rechnen, dass sich Art und Weise der Verbreitung geändert haben könnten, „so dass wir jetzt schnell und hart reagieren müssen, um einen globalen Ausbruch wieder einzudämmen“. Quelle: dpa / vs/mia 

Update:

Zum Eindämmen der ersten Fälle von Affenpocken in Deutschland soll für Infizierte eine generelle angeordnete Isolation von mindestens 21 Tagen empfohlen werden, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Quelle: dpa / vs 

Kein 3G-Nachweis mehr bei Einreise nach Deutschland

Bei der Einreise nach Deutschland wird ab dem kommenden Mittwoch kein 3G-Nachweis mehr verlangt. Das Bundeskabinett hat beschlossen, die noch geltenden Corona-Einreiseregeln entsprechend zu lockern. 

Vom 1. Juni an müssen Reiserückkehrer und andere Einreisende damit nicht mehr nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet (3G) sind. Die aktuell gültige Corona-Einreiseverordnung schreibt das noch bis zum 31. Mai für alle Personen über zwölf Jahren vor. Die Maßnahmen dienten der Erleichterung der Mobilität und Freizügigkeit sowie des Reiseverkehrs, heißt es nun. Die vom Kabinett geänderte Corona-Einreiseverordnung gilt zunächst bis 31. August. Sie müsste dann entsprechend erneut geändert und verlängert werden oder läuft sonst ganz aus. 

Die geänderte Einreiseverordnung sieht außerdem vor, dass künftig nicht nur die von der EU zugelassenen Impfstoffe, sondern alle von der WHO zugelassenen Vakzine bei einer Einreise anerkannt werden. Verwiesen wird darauf, dass dies unter anderem relevant für Grenzgänger und -pendler sei. Quelle: dpa / vs /mia 

Bestellter Pockenimpfstoff könnte knapp werden

Die angekündigten bis zu 40.000 Dosen eines Pockenimpfstoffs zur etwaigen Anwendung gegen Affenpocken in Deutschland könnten laut dem Präsidenten der Gesellschaft für Virologie knapp bemessen sein. Der Chef der STIKO, Thomas Mertens, sagte der „Rheinischen Post“, eine präventive Impfung von Risikogruppen sollte geprüft werden.  

Wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gesagt hatte, sind für den möglichen Fall einer weiteren Ausbreitung der Affenpocken bis zu 40.000 Dosen Pockenimpfstoff bestellt worden. Die Vakzine namens Imvanex sei in den Vereinigten Staaten gegen Affenpocken zugelassen. Es gehe darum, vorbereitet zu sein auf eventuell nötige Impfungen von Kontaktpersonen von Infizierten. Zu Imvanex, das in der EU bisher nur gegen Menschenpocken zugelassen ist, sei die Datenlage dünn. Vor der Anwendung in Deutschland müsse die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung auf Affenpocken erweitern. Möglich sei aber auch der Einsatz im sogenannten Off-Label-Use. 

Angesichts dieser Ausgangslage müsse man zunächst die Weiterübertragung des Erregers durch eine gezielte Aufklärung, Information zum Thema sowie geeignete Verhaltensmaßnahmen reduzieren: Bei Verdacht auf Affenpocken müssten sich Menschen selbst isolieren. Gesichert Infizierte sollten sich bis zur Ausheilung der Hautveränderungen wie Pusteln und Bläschen isolieren. Auch Kontaktpersonen mit hohem Übertragungsrisiko sollten sich bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu drei Wochen in Quarantäne begeben. Quelle: dpa / vs/mia 

Mit Hubschrauber und Sprühgerät gegen Eichenprozessionsspinner

In vielen Regionen Deutschlands laufen bereits Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, in anderen werden sie vorbereitet. Nach dem trockenen und warmen Winter werde mit einem Anstieg der Population gerechnet. Durch den Klimawandel breitet sich die Art dem Naturschutzbund (Nabu) zufolge in Deutschland generell immer stärker aus. 

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein graubrauner Nachtfalter, dessen auffällig behaarte Raupen sich von den Blättern und Knospen verschiedener Eichenarten ernähren. Die großen Nester der im Frühjahr schlüpfenden Tiere lassen sich in befallenen Bäumen oft gut erkennen. Allerdings besteht Verwechslungsgefahr: Komplett eingesponnene Büsche und Bäume gehen meist auf harmlose Gespinstmotten zurück. Da der Eichenprozessionsspinner bevorzugt einzelnstehende und gut besonnte Eichen besiedelt, kommt er häufig gerade an Stadt- und Parkbäumen, Straßenalleen, in Gärten und Anlagen sowie an Waldrändern vor.

Bekämpft werden die Tiere vor allem wegen der gesundheitlichen Risiken für den Menschen: Die Raupen des Falters besitzen Brennhärchen, die zu schmerzhaften Ausschlägen, Augenreizungen und Atembeschwerden, aber auch Schwindel, Benommenheit und allergischem Schock führen können. Die Raupen sollte man daher nicht berühren. 

Es gibt mehrere Arten, die Raupen zu beseitigen: Vielfach werden die Nester abgesaugt. Im Norden Sachsen-Anhalts begann kürzlich die Bekämpfung der Nachtfalter-Raupen aus der Luft. Hubschrauber versprühen dort jeweils über mehrere Tage ein Präparat, das die Tiere dazu bringt, nicht mehr zu fressen. Sie gehen dann innerhalb weniger Tage ein. Im Landkreis Lüneburg will der Straßenbaubetrieb erstmals ein biologisches Mittel auf Basis von Nematoden einsetzen. Die Fadenwürmer sollen nach Sonnenuntergang mit einem Gebläse auf die Eichen gesprüht werden. Quelle: dpa / vs/mia 

Engpass bei Babynahrung

Wegen des Engpasses bei Babymilchnahrung in den USA hat der französische Hersteller Danone die Produktion und Lieferung solcher Produkte in die Vereinigten Staaten erhöht. Das Unternehmen tue sein Bestes, um die Verfügbarkeit seiner beiden Marken für gewöhnliche und spezielle Säuglingsmilch zu erhöhen, sagte eine Danone-Sprecherin in Paris.

Besonders im Blick habe man Produkte für Babys mit Allergien, hieß es. „Daher war es seit dem Auftreten der Engpässe im Februar unsere oberste Priorität, die Produktion und Versorgung mit diesen speziellen Säuglingsmilchnahrungen zu erhöhen, um den Bedürfnissen der am stärksten gefährdeten Babys gerecht zu werden.“ Hintergrund des Engpasses ist der Ausfall einer Fabrik von Abbott, dem größten Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA. Der Produzent hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem – womöglich wegen bakterieller Verunreinigungen – vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Quelle: dpa / vs 

Neue HV-Displays für Refluthin®

Bild: Dr. Willmar Schwabe GmbH 

Für Refluthin® stehen neue, frei bestückbare HV-Displays zur Verfügung. Zusätzlich unterstützt eine große TV- und Print-Kampagne. Eingesetzt wird das Medizinprodukt bei säurebedingten Beschwerden. Es basiert auf einer Kombination aus Calcium- und Magnesiumcarbonat, wodurch überschüssige Magensäure schnell neutralisiert werden soll.

Informationen zu Konditionen und Bestellannahme erhalten Sie unter: Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG sowie telefonisch unter: 0 800 / 000 52 58 oder per Fax unter: 0 800 / 100 95 49. Quelle: Pressemitteilung Dr. Willmar Schwabe GmbH / vs 

Digitaler Pflegecoach: Hilfe für pflegende Angehörige

Die BARMER Krankenkasse hat 2020 einen digitalen Pflegecoach eingeführt. Derzeit beinhaltet der Online-Helfer sieben Themen. Dabei geht es zum Beispiel um den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen und um Tabuthemen wie Inkontinenz und Trauer.

Nun wurde der Pflegecoach um das Thema „Bewegung wirksam unterstützen“ erweitert: Er zeigt pflegenden Angehörigen, wie sie rückenschonend und ohne großen Krafteinsatz Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen können. Das neue Modul des digitalen Assistenten erklärt unter anderem, wie eine Person beim Gehen unterstützt oder im Bett mobilisiert werden kann. Außerdem wird über den Umgang mit Stürzen zu Hause informiert. Nicht zuletzt zeigt der Pflegecoach, wie noch vorhandene Ressourcen bei pflegebedürftigen Menschen für Bewegung aktiviert werden können. Der digitale Pflegecoach ist ohne Registrierung oder Anmeldung für alle Interessierten kostenfrei nutzbar.

Der Online-Helfer werde im Sommer dieses Jahres um weitere Themen ergänzt. Dabei gehe es um Körperpflege sowie Hilfe beim Essen und Trinken. Weitere Informationen zum digitalen Pflegecoach finden Sie unter www.barmer-pflegecoach.deQuelle: Pressemitteilung BARMER / vs 

Medizin-Cannabis-Händler Cansativa baut Angebot aus

Das hessische Vertriebsunternehmen für Medizin-Cannabis Cansativa baut sein Angebot aus. Ab sofort können Apotheken Medizinalcannabisblüten aus deutschem Anbau vom kanadischen Hersteller Aurora über Cansativa beziehen, teilte die Firma mit. „Erstmals ermöglichen wir unseren Kunden den exklusiven Zugang zu den Produkten aller in Deutschland anbauenden Medizinalcannabisproduzenten“, sagte Cansativa-Manager Roland Schneller laut Mitteilung.

Cansativa ist nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen in Deutschland, das Medizinalcannabis aus hiesigem Anbau vertreiben darf. Dazu bekam es im August 2020 den Zuschlag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Seit fast einem Jahr liefert Cansativa Cannabis aus deutschem Anbau an Apotheken. Quelle: dpa / vs 

„Gesunde RAKUNS-Schule“: Gesundheitsförderung und -bildung an Grundschulen

Das erfolgreiche Programm „DIE RAKUNS – Das gesunde Klassenzimmer“ zur Gesundheitsförderung und -bildung an Grundschulen wird um ein wichtiges Angebot ergänzt: Die „Gesunde RAKUNS-Schule“. Teilnehmende Grundschulen werden auf ihrem Weg zur gesunden Schule individuell begleitet und erhalten umfangreiche praktische Unterstützung.  

Grundschulen spielen bei der ganzheitlichen Gesundheitsförderung und -bildung eine immer wichtigere Rolle. Sie bieten einen geeigneten Rahmen, um neben der Vermittlung von gesunden Verhaltensweisen auch die Schule insgesamt als Lebenswelt mit positivem Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schüler zu stärken.  

Mit einem Konzept unterstützt die Stiftung Kindergesundheit gemeinsam mit der IKK classic Grundschulen auf dem Weg zu einer „Gesunden RAKUNS-Schule“. Basierend auf einer Analyse der Ausgangs- und Rahmenbedingungen der Schule werden Maßnahmen entwickelt, um die Schulumgebung gesundheitsförderlich zu gestalten. Ergänzend motiviert das Programm „Die RAKUNS“ die Schüler durch abwechslungsreiche und handlungsorientierte Materialien im Unterricht für einen gesunden Lebensstil.  

Weitere Informationen zur „Gesunden RAKUNS-Schule“ finden Sie unter www.rakuns.de.  Quelle: Pressemitteilung IKK classic 

Wie gesund sind die Bundesbürger?

Wie aus dem neuen Morbiditäts- und Sozialatlas des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervorgeht, sind die Einwohner Hamburgs die gesündesten Bürger Deutschlands, gefolgt von den Einwohnern Baden-Württembergs und Bremens. Thüringen bildet im Gesundheitsranking das Schlusslicht.

Dem Atlas zufolge gibt es auch deutliche regionale Unterschiede bei einzelnen Erkrankungen: Demnach liegt der Anteil der Herzkranken in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt um bis zu 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. In diesen drei Bundesländern hatten im Jahr 2020 zwischen 357 und 362 von 1.000 Einwohnern Herzerkrankungen. Die gesündesten Herzen hatten die Hamburger, Bremer und Baden-Württemberger mit 195 bis 219 Betroffenen je 1.000 Einwohner. Deutliche regionale Unterschiede gibt es auch bei Migräne oder Kopfschmerzen: Demnach hatten in Bremen 30, in Hamburg 31 und in Thüringen 38 je 1.000 Einwohner Migräne beziehungsweise Kopfschmerzen. Quelle: Pressemitteilung Barmer / vs 

Cannabis-Legalisierung: Lungenmediziner fordern intensivere Begleitforschung

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) fordert angesichts des geplanten legalen Verkaufs von Cannabis für Genusszwecke, dass die Abgabe streng wissenschaftlich begleitet werden muss. „Was wir jetzt brauchen, sind belastbare Studiendaten zu den akuten und chronischen schädlichen Folgen des Cannabis-Konsums“, sagt Professor Wolfram Windisch, stellvertretender Präsident der DGP. 

Die DGP erwartet durch die Ausweitung des Cannabiskonsums gesundheitliche und soziale Folgeschäden und fordert, diese Entwicklungen jetzt durch geeignete Maßnahmen abzuschwächen. Zudem warnt die Fachgesellschaft davor, den Gebrauch von Tabakprodukten im Vergleich zum Cannabiskonsum zu Genusszwecken als weniger schädlich einzuschätzen. Die geplante Cannabis-Abgabe habe das Potenzial, sowohl die Tabakprävention als auch die Tabakentwöhnung zu untergraben.  

Vom Gebrauch als Genussmittel abzugrenzen ist die therapeutische Anwendung von Cannabis, betont die DGP. „Aber auch dafür ist mehr und differenzierte wissenschaftliche Evidenz wünschenswert“, erklärt Windisch. Möglich sei die Anwendung insbesondere im palliativmedizinischen Umfeld im Rahmen der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen. Quelle: Pressemitteilung DGP / mia 

 Forderung: Bessere Versorgung bei der Geburt

Ein Drittel aller Kinder kommt in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. Wie aus Zahlen zu Geburten von BARMER-versicherten Frauen aus dem Jahr 2020 hervor, profitiert nur eine Minderheit werdender Mütter von einer Eins-zu-eins-Betreuung durch eine Hebamme während der Geburt: Demnach wurde bei 20.553 von 60.685 Geburten das Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Bei lediglich 1,7 Prozent (1.036) der Geburten im Krankenhaus stand eine Begleit-Hebamme eins zu eins zur Seite. Einer Analyse des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) zufolge müssten Hebammen in der Regel oft zwei oder mehr werdende Mütter gleichzeitig betreuen.

Ein flächendeckendes Angebot für eins zu eins betreute Geburten fordere auch das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“. Dieses sei unter maßgeblicher Mitwirkung der BARMER entwickelt und vom Bundesgesundheitsministerium bereits im Jahr 2017 veröffentlicht worden. Die Regierungsparteien kündigten an, mögliche Fehlanreize rund um Spontangeburten und Kaiserschnitte evaluieren zu wollen. Zudem bedürfe es eines flächendeckenden Angebots hebammengeleiteter Kreißsäle. Quelle: Pressemitteilung Barmer / vs 

Tabletten nur im Ausnahmefall zerteilen

Tabletten sollten von Patienten nur in Ausnahmefällen zerteilt werden. Ein Grund für das Zerteilen großer Tabletten sind Schluckprobleme. „Zerteilte Tabletten lassen sich leichter schlucken. Aber die negativen Aspekte überwiegen eindeutig. Durch das Zerteilen wird die Dosierung der Bruchstücke ungenauer, außerdem kann sich die Wirkung verändern. Unter- und Überdosierungen sind möglich“, so Apotheker Prof. Dr. Rolf Daniels. Tabletten dürfen nur geteilt werden, wenn dies im Beipackzettel oder in der Fachinformation ausdrücklich ermöglicht wird. Eine Bruchkerbe ist leider kein verlässlicher Hinweis, denn es gibt so genannte „Schmuckkerben“ bei einigen Präparaten, die trotzdem nie geteilt werden dürfen.

Kommen Schwierigkeiten beim Schlucken bestimmter fester Arzneiformen wie Tabletten oder Kapseln auf, kann unter anderem die Einnahme mit gelartigen Einnahmehilfen unterstützend helfen. Darüber hinaus gibt es in Apotheken Applikationshilfen. Pressemitteilung ABDA / vs