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Studie: Schlafmuster beeinflusst Sehen und Hören

Älteres Ehepaar liegt schlafend im Bett
7 bis 8 Stunden Schlaf senken das Risiko für Hör- und Sehbeeinträchtigungen. | Bild: Rawpixel.com / AdobeStock

Dass ein gesundes Maß an Schlaf unsere Körperfunktionen positiv beeinflusst, ist bekannt: Sowohl die kognitive als auch die Muskelleistung erhöhen sich durch ausreichenden und guten Schlaf, und gleichzeitig wird die seelische Gesundheit gefördert.

Kürzlich fanden chinesische Forscher außerdem Hinweise darauf, dass sich die Schlafdauer auf Visus und Gehör auswirkt. Es gilt jedoch nicht „lang schlafen, gut sehen und hören“: Die Zusammenhänge sind deutlich komplexer.

Was hat die Studie untersucht?

Die Studie„Persistently short or long sleep duration increases the risk of sensory impairment in Chinese older adults“  veröffentlichte eine Forschergruppe um Ling Yang von der Medizinischen Universität im chinesischen Bengbu im Februar 2024.  

Grundlage waren Daten von 3.578 Chinesen, die zwischen 2008 und 2014 erhoben worden waren. Rund drei Viertel der Personen waren im Seniorenalter zwischen 65 und 84 Jahren, woraus sich eine Signifikanz für die ältere Gesellschaftsschicht ergibt.  

37,3 Prozent der Probanden wiesen einen beeinträchtigten Visus, 30,2 Prozent eine Schwächung des Gehörs auf. Bei 14,6 Prozent lag eine Beeinträchtigung beider Sinne vor.  

Die Probanden wurden in Kurzschläfer (unter 7 Stunden täglich), Normalschläfer (7 bis 8 Stunden) und Langschläfer (ab 9 Stunden) eingeteilt und etwaige Beeinträchtigungen des Sehens und Hörens mit der jeweiligen Schlafdauer in Korrelation gesetzt.  

Kurzes oder langes Schlafen beeinträchtigt Sinne

Die direkte Zuordnung ergab, dass Kurz- und Langschläfer ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko für eine Sehbeeinträchtigung, ein um 34 Prozent erhöhtes Risiko für eine Hörbeeinträchtigung und ein um 67 Prozent erhöhtes Risiko für eine Störung beider Sinne hatten.  

Wer im Verlauf des Beobachtungszeitraums von einer ursprünglich normalen Schlafdauer zu kurzem oder langem Schlaf wechselte, erhöhte im Vergleich zu dauerhaften Normalschläfern sein Risiko für sensorische Störungen um 20 Prozent bezüglich des Visus, 26 Prozent bezüglich des Hörens und 54 Prozent bezüglich beider Sinne.

Sensorische Wahrnehmung besser bei optimaler Schlafdauer

Die Forscher folgern, dass eine Veränderung des Schlafverhaltens sich auf die Seh- und Hörfähigkeit auswirkt, und unterstreichen die Wichtigkeit einer optimalen Schlafdauer in Bezug auf die sensorische Wahrnehmung älterer Menschen.

Freilich kann nicht jeder ohne Weiteres seine Schlafgewohnheiten umstellen. Wer aber das Risiko für Beeinträchtigungen des Visus und Gehörs gezielt senken will, kann versuchen, seine Schlafdauer in Richtung des Idealwerts von 7 bis 8 Stunden zu verändern. Quelle: https://www.frontiersin.org/journals/public-health/articles/10.3389/fpubh.2024.1329134/full