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Rückengerecht auf Fahrt – richtig sitzen im Auto

Die richtige Sitzhaltung beim Autofahren beugt Rückenschmerzen vor. | Bild: AntonioDiaz / AdobeStock

Ob vor einer langen Urlaubsfahrt oder beim täglichen Pendeln zur Arbeit – ein ergonomisch eingestellter Sitz ist für die Rückengesundheit wichtig. Experten erklären, worauf man bei der Sitzeinstellung achten sollte. 

5 Tipps für die richtige Sitzeinstellung 

  1. Je nach Oberschenkellänge des Fahrers muss eventuell die Sitztiefe (Sitzflächenlänge) angepasst werden. Die Oberschenkel sollten komplett abgestützt sein. Mit dem Gesäß so nah wie möglich an die Rückenlehne rutschen. Zwischen Sitz und Kniekehlen sollte jedoch ein Freiraum von etwa 2 bis 3 Fingerbreit bleiben, um eine Druckbelastung zu vermeiden.  
  2. Den Sitz nicht zu weit nach hinten fahren. Die Pedale sollten bequem erreichbar sein. Bei komplett durchgetretenem Pedal sollte das Bein noch leicht angewinkelt sein. Gleiches gilt für die Arme, wenn man das Lenkrad in der „Viertel-vor-drei“-Stellung greift.
  3. Möglichst hoch sitzen, um ein optimales Sichtfeld zu haben. Ein Anhaltspunkt: Die Augen befinden sich ungefähr auf halber Höhe der Frontscheibe. Zwischen Kopf und Dachhimmel bleibt am besten circa eine Handbreit Platz. Ein zu niedrig eingestellter Sitz kann sich negativ auf die Position des Beckens auswirken.
  4. Die Rückenlehne möglichst aufrecht einstellen, sodass Lendenwirbelsäule und Schulterblätter gut gestützt werden. Die Schulterblätter sollten stets Kontakt zur Lehne haben. Falls vorhanden, die 4-Wege-Lordosenstütze zur Anpassung im Lendenwirbelbereich nutzen. Damit lässt sich die natürliche, nach vorn gerichtete Krümmung der Wirbelsäule – die Lordose – unterstützen. Die Lordosenstütze möglichst gut an die Wirbelsäule anpassen. Falls der Autositz nicht über diese Einrichtung verfügt, kann man eine Lordosenstütze über den Autozubehörhandel erwerben. Sie muss an der Rückenlehne rutschfest fixiert werden. Von Kissen als Ersatz raten Experten ab.  
  5. Bei der Kopfstütze gilt: Sie sollte schützen, statt stützen. Zwischen Kopf und Kopfstütze muss immer ein bisschen Platz bleiben. Das verhindert Zwangshaltungen. Außerdem birgt ein Anlehnen des Kopfes die Gefahr, dass es zu Ermüdungserscheinungen und womöglich Sekundenschlaf kommt. Die Kopfstütze sollte so hoch eingestellt sein, dass ihre Oberkante gemeinsam mit der Kopfoberkante abschließt.  

Beim Autokauf auf Sitzeinstellmöglichkeiten achten 

Wer einen Neuwagenkauf plant, sollte darauf achten, dass die Autositze über die erforderlichen Einstellmöglichkeiten verfügen, um sie an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Besondere Rückenfreundlichkeit garantieren zum Beispiel Sitze, die das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. tragen. Doch auch bei optimal angepasstem Autositz gilt bei langen Fahrten: Immer wieder Bewegungs- und Lockerungspausen einlegen. Quellen: Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.; Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)