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Darum sollten Kinder oft draußen spielen

Beim Spielen im Freien sammeln Kinder grundlegende Erfahrungen und machen sich mit der Welt vertraut. | Bild: Ines Meier / AdobeStock

Im eigenen Garten, auf dem Spielplatz, im Park oder Wald – Kinder wollen draußen spielen, und das vor allem bei gutem Wetter und in der Ferienzeit. Während des Spielens sammeln sie wertvolle Erfahrungen und erproben bzw. entwickeln ihre motorischen, geistigen und sozialen Fähigkeiten. Doch was genau bewirkt eigentlich das Spielen bei Kindern und worauf sollten Eltern achten, um mögliche Unfallrisiken zu vermeiden? 

Spielen: ein kindliches Grundbedürfnis

Bei der Geburt ist das Gehirn von Kindern noch nicht vollständig ausgereift. Erst während der ersten Lebensjahre bilden sich wichtige Nervenbahnen nach und nach aus. In dieser Zeit lernt das Zentralnervensystem, die über verschiedene Sinne – Sehen, Hören, Tasten und Fühlen – wahrgenommenen Informationen zu verarbeiten.  

Spielen ist ein kindliches Grundbedürfnis und daher genauso wichtig für die Entwicklung wie Schlafen, Essen und Trinken. Beim Spielen sammeln Kinder grundlegende Erfahrungen, machen sich mit der Welt vertraut und beginnen sie zu begreifen. Durch Spielen lernen Kinder somit wichtige Dinge. Sie suchen sich die Anregungen, die sie gerade für ihre Entwicklung brauchen, und machen sich mit alltäglichen Gegenständen vertraut bzw. finden heraus, wie diese funktionieren.  

Motorische, geistige und soziale Fähigkeiten werden gefördert

Spielen fördert auch die körperliche Entwicklung des Kindes. Denn durch Bewegung werden die motorischen Fähigkeiten, das Gleichgewichtssystem und die Koordination geschult. Zudem lernen Kinder sich selbst besser kennen, beispielsweise was sie interessiert und wie sie mit Gefühlen umgehen können.  

Daneben werden auch das Selbstwertgefühl sowie die Denk- und Merkfähigkeit, aber auch die Kreativität gefördert. Darüber hinaus entwickeln Kinder im gemeinsamen Spiel soziale Kompetenzen und übernehmen Verantwortung für sich selbst und andere. Das Einhalten von Regeln und der Umgang mit Enttäuschungen sowie Misserfolg wird ebenso durch das Spielen geschult.

Kinder beim Spielen unterstützen

Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten ihr Spielen selbst frei bestimmen. Deshalb lassen sie sich nur wenig von Erwachsenen vorgeben. Eltern können dennoch durch verschiedene Impulse ihre Kinder dazu animieren, die neu errungenen Fähigkeiten zu üben. Wichtig ist dies vor allem bei Kindern, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung besondere Unterstützung benötigen. 

Worauf Eltern achten sollten

Um mögliche Unfallsrisiken beim Spielen zu vermeiden, sollten Eltern und andere Personen, die auf die Kinder aufpassen, Folgendes berücksichtigen:

  • Kindern sollten Freiräume zum Spielen gegeben werden, damit sie etwas wagen können und lernen, Risiken selbst einzuschätzen. Demnach sollten Eltern zwischen Freiraum und Grenzen abwägen.
  • Der Garten/Balkon oder die Terrasse sollten auf mögliche Gefahrenquellen – z. B. giftige Pflanzen, morsche Bäume, Gartengeräte oder Wassertonnen/Gartenteich – hin untersucht und ggf. nötige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Anhand einer Checkliste der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Eltern herausfinden, ob der eigene Garten „kindersicher“ ist und wo besondere Aufmerksamkeit gefordert wird.
  • Kinder sollten nur unter Aufsicht an Pools, Badeseen oder anderen Schwimmgelegenheiten spielen. Insbesondere Kleinkinder von 1 bis 4 Jahren sollten auch im Planschbecken oder kleinen Bächen nicht unbeaufsichtigt gelassen werden.
  • Bei Aufenthalten im Freien sollte an einen ausreichenden Sonnenschutz gedacht werden: In den ersten zwölf Lebensmonaten dürfen Kinder keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Sie sollten daher durch Schattenplätze und sonnengerechte Kleidung vor UV-Strahlung geschützt werden.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung