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Mpox: STIKO passt Impf­empfehlung an

zwei Impfstoffdosen Imvanex mit einer Spritze
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Risikogruppen insbesondere zur Mpox-Impfung mit der Vakzine Imvanex®. | Bild: oasisamuel / AdobeStock

Als die Ständige Impfkommission (STIKO) im Juni 2022 erstmals zur Impfung gegen Mpox riet, hießen diese noch Affenpocken und es gab noch nicht genügend Impfstoff. Die STIKO empfahl deshalb nicht wie sonst präventiv zu impfen, sondern „bevorzugt exponierten Personen eine Postexpositionsprophylaxe anzubieten“. 

Nur in der MSM-Community (Männer, die Sex mit Männern haben) und für Personal in Speziallaboratorien empfahl die STIKO für Personen ab 18 Jahren den Pockenimpfstoff Imvanex®. In der EU wurde Imvanex® gegen Mpox allerdings erst Ende Juli 2022 zugelassen. Zuvor war der Impfstoff auf EU-Ebene nur zum Schutz von Erwachsenen gegen Menschenpocken zugelassen.

Änderungen der STIKO zur Mpox-Indikationsimpfung

Jüngst hat die STIKO nun eine Anpassung ihrer Impfempfehlung gegen Mpox verkündet. 

Dies umfasst eine Änderung der Indikationsimpfempfehlung und die Impfempfehlung aufgrund eines erhöhten beruflichen beziehungsweise arbeitsbedingten Risikos sowie die Empfehlung zur postexpositionellen Impfung (prophylaktisch).

Folgende Änderungen der Empfehlungen für die Indikationsimpfung wurde festgelegt:

  • Die Anwendungseinschränkung auf Personen ab 18 Jahren ist nicht mehr notwendig. Da der in Deutschland zugelassene Impfstoff Imvanex® seit 2024 für Personen ab zwölf Jahren zugelassen ist, wurden die Empfehlungen entsprechend angepasst.
  • Bisher gab es eine Einschränkung der Indikationsempfehlung lediglich für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Diese umfasste jedoch nicht alle Menschen mit einem Infektionsrisiko. Die STIKO formuliert die Empfehlungen jetzt so, dass möglichst alle Gruppen mit erhöhtem Risiko eingeschlossen sind (z. B. Männer und trans sowie nicht-binäre Personen, die Sex mit Männern haben und dabei häufig ihre Partner wechseln, sowie Sexarbeitende).
  • Für Personen, die gezielte Tätigkeiten mit Mpox-Viren (MPXV) gemäß der Biostoffverordnung ausüben (z. B. in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien) zählt die Impfung gegen Mpox ebenfalls als Indikationsimpfung.

Mpox: Wann ist eine zweite Impfdosis zur Grundimmunisierung empfehlenswert?

Für eine Grundimmunisierung bei Personen ab zwölf Jahren werden subkutan zwei Impfstoffdosen Imvanex® mit einem Mindestabstand von 28 Tagen verabreicht. 

Personen mit einem intakten Immunsystem, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, reicht eine einmalige Impfung. Hingegen sollten Personen mit einer Immunschwäche, z. B. mit einer HIV-Infektion, unabhängig von einer vorangegangenen Pockenimpfung eine zweimalige Impfung gegen Mpox erhalten.

STIKO: Änderungen für postexpositionelle Mpox-Impfung

Die STIKO hat auch die Gruppe für eine Postexpositionsprophylaxe gegen Mpox erweitert, und zwar um Haushaltsangehörige einer mit Mpox infizierten Person. Auch gilt eine Empfehlung nach dem Kontakt mit möglicherweise infektiösem Material, wie z. B. Kleidung oder Bettwäsche erkrankter Personen.

Eine postexpositionelle Impfung von asymptomatischen Personen ab zwölf Jahren sollte frühestmöglich in einem Zeitraum von 14 Tagen nach Kontakt mit dem Krankheitserreger stattfinden.

Ist nach erfolgreicher Impfung keine Mpox-Erkrankung aufgetreten, besteht aber dennoch ein Ansteckungsrisiko, sollte Betroffenen eine zweite Impfstoffdosis in einem Abstand von 28 Tagen verabreicht werden. Dadurch wird die Grundimmunisierung abgeschlossen. Quelle: Ärztezeitung / vs