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Nicht nur bei Husten: Hilft Umckaloabo® auch bei Halsschmerzen?

Umckaloabo Tropfen auf Tisch
Studien zufolge hilft Umckaloabo auch bei Heiserkeit und Halsschmerzen. | Bild: Atstock Productions / AdobeStock, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG

Derzeit darf Umckaloabo® der Zulassung entsprechend bei akuter Bronchitis (Tropfen) beziehungsweise zur symptomatischen Behandlung der akuten Bronchitis (Filmtabletten und Saft für Kinder) eingenommen werden. Auch die S3-Leitlinie „Akuter und chronischer Husten“ von 2021 bestätigt für den Pelargoniumwurzelextrakt eine „Wirksamkeit bei erwachsenen Patienten mit akuter Bronchitis“ und eine Verringerung von Husten und Schleimproduktion.

Doch wie sieht es bei Halsschmerzen und Heiserkeit aus? Hilft der Extrakt aus der Kapland-Pelargonie vielleicht auch bei diesen Beschwerden? 

Metaanalyse zu Pelargonium-Extrakt liefert neue Erkenntnisse

Hersteller Dr. Wilmar Schwabe hat in Zusammenarbeit mit Kliniken in Deutschland und Polen die Ergebnisse von sieben doppelblinden placebokontrollierten, randomisierten klinischen Studien zusammengefasst. Die Metaanalyse wurde im Fachjournal der Italienischen Gesellschaft für Pharmakologie „Pharmadvances“(„Treatment of sore throat and hoarseness with Pelargonium sidoides Exract EPS 7630: a meta-analysis“)  veröffentlicht. 

Insgesamt stützt sich die Analyse auf Daten von 1.099 Teilnehmern (549 Pelargonium-Extrakt EPs® 7630, 550 Placebo), darunter 267 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren – die an akuter Mandelentzündung litten (keine Streptokokken) – und 832 Erwachsene mit einer Erkältung.

Die Studienautoren unterschieden jeweils die Indikation (Heiserkeit und Halsschmerzen) und bewerteten, wie sich die Schwere von Halsschmerzen und Heiserkeit, die Zeit bis zur vollständigen Genesung und die krankheitsbezogene Lebensqualität bei Kindern und Erwachsenen veränderten.

Umckaloabo® lindert Halsschmerzen besser als Placebo

Die Ergebnisse: EPs® 7630 (Umckaloabo®) linderte die Halsschmerzen bei Kindern mit akuter Mandelentzündung innerhalb von vier Tagen stärker als Placebo. 88 Prozent der mit Umckaloabo® behandelten Kinder berichteten eine 50-prozentige Verbesserung ihrer Beschwerden, unter Placebobehandlung waren es 41,8 Prozent. Auch zeigte sich ein signifikanter Vorteil zugunsten von Umckaloabo®, wenn es um das völlige Verschwinden der Halsschmerzen bis zum vierten Tag ging.  

Bei Erwachsenen besserte Umckaloabo® die erkältungsbedingten Halsschmerzen im Zeitraum von fünf Tagen ebenfalls stärker als Placebo. Eine 50-prozentige Verringerung der Halsschmerzen berichteten 78,5 Prozent der Umckaloabo®-Patienten und 65,2 Prozent der Placebopatienten. 

Allerdings war Umckaloabo® im Punkt des völligen Verschwindens der Halsschmerzen bis zum fünften Tag nicht überlegen. Dafür konnte Umckaloabo® bei der Linderung von Heiserkeit punkten und schnitt signifikant besser ab als Placebo. Sowohl Kinder als auch Erwachsene stuften die Verbesserung ihrer Lebensqualität höher ein, wenn sie Umckaloabo® erhalten hatten.

Die Studienautoren ziehen folgendes Fazit: „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass EPs® 7630 die Schwere und Zeit bis zum Abklingen der Symptome Halsschmerzen und Heiserkeit bei Mandelentzündungen und Erkältungen wirksam reduziert.“

Umckaloabo® hat antivirale Eigenschaften

Dem Hersteller Dr. Wilmar Schwabe zufolge ist Umckaloabo® „antiinfektiv“ wirksam und soll die „Vermehrung der Viren in den Schleimhautzellen, darunter auch RSV-, Grippe- und Coronaviren“ verhindern. Daten dazu wurden bereits vor der Corona-Pandemie erhoben(2012: „Antiviral Research“: „EPs® 7630 (Umckaloabo®), an extract from Pelargonium sidoides roots, exerts anti-influenza virus activity in vitro and in vivo“ und 2011: „Phytomedicine“: „Investigation of the influence of EPs® 7630, a herbal drug preparation from Pelargonium sidoides, on replication of a broad panel of respiratory viruses“) 

Vor einer prophylaktischen Anwendung des Pelargoniumextrakts ist allerdings abzuraten, da die Zulassung eine vorbeugende Behandlung zum einen nicht abdeckt, zum anderen sind Fälle von Leberschäden und Hepatitis im Zusammenhang mit der Einnahme von Pelargonium-haltigen Arzneimitteln berichtet worden.