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DANK-Studie: Immer noch zu viel Zucker in Softdrinks

Mann trägt zwei Sixpacks Limonade
Viele Getränke enthalten immer noch zu viel Zucker. Das geht aus der DANK-Studie hervor. | Bild: IMAGO / Michael Gstettenbauer

Gut zwölf Kilogramm – das ist die Menge an Zucker, die jeder Einwohner in Deutschland im Durchschnitt allein über Softdrinks zu sich nimmt. Die Getränke werden meist als Durstlöscher konsumiert und nicht bewusst als süßes Genussmittel. Daher wird gerade der Zucker, den man sich „nebenbei“ über Limo, Cola, Brause etc. zuführt, oft unterschätzt. Die bekannten Folgen eines hohen Zuckerkonsums wie Übergewicht, Diabetes, Gefäßkrankheiten, Karies etc. sind so nur schwer zu bekämpfen.

Freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie wirkt kaum

Bisher verfolgt Deutschland die Strategie, dass die Hersteller den Zuckergehalt auf freiwilliger Basis reduzieren sollen. Gemäß der Nationalen Reduktionsstrategie sollte der Zuckergehalt vom Jahr 2015 bis zum Jahr 2025 um 15 Prozent sinken. 

Doch eine aktuelle Studie zur Zwischenauswertung zeigt, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Getränkeindustrie nur sehr geringe Wirkung zeigt. So ist der durchschnittliche Zuckergehalt von Softdrinks bis 2021 lediglich um zwei Prozent gesunken. Er beträgt damit statt 5,3 noch 5,2 g/100 ml Getränk. 

Würde sich dieser Trend fortsetzen, wäre das Ziel von 15 Prozent weniger Zucker erst in Jahrzehnten erreicht. Rechnerisch hätte die Reduktion von 2015 bis 2021 bei 9 Prozent liegen müssen, um auf Kurs zu sein. 

DANK fordert effektivere Maßnahmen zur Zuckerreduktion

Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) betont, dass Appelle an die Industrie nicht ausreichen. Die Bundesregierung müsse endlich effektivere Maßnahmen ergreifen, damit der Zuckergehalt in Softdrinks deutlich zurückgehe. 

Die DANK verweist dazu auch auf das Ausland. So sei in Großbritannien 2018 eine Herstellerabgabe auf Softdrinks eingeführt worden. In den Folgejahren sei der Zuckergehalt um fast 30 Prozent gefallen – bei ähnlich hohen Ausgangswerten wie in Deutschland. Quellen: Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten; Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN)  

Gut zu wissen: Was macht die DANK?

Bei der DANK handelt es sich um einen Zusammenschluss von 21 wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen. Die Allianz engagiert sich für nachhaltige Primärprävention nicht übertragbarer Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf- und Nieren-Erkrankungen, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen.

Die Studie zur Zwischenauswertung der Zuckerreduktionsstrategie bei Softdrinks in Deutschland hat die DANK in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) durchgeführt.