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Was ist eigentlich eine Herpangina?

Ärztin schaut Jungen in den Hals
Schmerzhafte Bläschen im Gaumenbereich sind symptomatisch für Herpangina. | Bild: H_Ko / AdobeStock

Herpesähnliche Bläschen an der Mundschleimhaut, vor allem im Bereich der Gaumenmandeln, und anginatypische Halsschmerzen – diese charakteristischen Symptome gaben der Herpangina ihren Namen. 

Doch Herpesviren sind nicht die Auslöser dieser Infektionskrankheit. Vielmehr wird die auch als Zahorsky-Krankheit, vesikuläre Pharyngitis oder Angina herpetica bezeichnete Erkrankung durch Coxsackie-A-Viren verursacht. Die Herpangina ist damit eng verwandt mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die ebenfalls durch Coxsackie-A-Viren ausgelöst wird. Beide Krankheitsbilder treten bevorzugt bei Kindern auf.

Symptome der Herpangina

Während bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit Bläschen oder Ausschlag auch äußerlich sichtbar am Mund sowie an Handflächen und Fußsohlen vorkommen, betrifft die Herpangina nur die Schleimhaut im Mund- und Rachenbereich.  

Bei der Herpangina entstehen an der geschwollenen und geröteten Schleimhaut, vor allem im hinteren Gaumenbereich, zwei bis drei Millimeter große helle Bläschen. Sie platzen und entwickeln sich zu kreisrunden Geschwüren. 

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sind meist die Folge. Diese lokalen Symptome können begleitet sein von hohem Fieber, Kopfschmerzen und Allgemeinbeschwerden.  

Behandlungsmöglichkeiten einer Herpangina

In der Regel heilt eine Herpangina innerhalb von ein bis zwei Wochen, meist schon innerhalb von nur drei bis vier Tagen, von selbst ab. Nur sehr selten kommt es zu Komplikationen wie Hirn- oder Hirnhautentzündung. 

Symptomatisch lassen sich die Herpangina-Beschwerden mit Analgetika wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern. Lokal kann die Entzündung mit Lidocainhydrochlorid-haltigen Präparaten (z. B. Dynexan Mundgel®, Kamistad® Gel) behandelt werden. 

Auch Tinkturen mit Kamille, Salbei, Ratanhia oder Myrrhe können hilfreich sein. Um eine bakterielle Superinfektion zu vermeiden, können antiseptische Mundspüllösungen eingesetzt werden. 

Herpangina ist hoch ansteckend!

Die Herpangina ist hoch ansteckend, und das bereits einige Tage vor Symptombeginn. Übertragen werden die verursachenden Coxsackie-Viren sowohl per Tröpfchen- als auch Schmierinfektion über Rachen- und Nasensekrete. 

Außerdem scheiden infizierte Kinder die Viren noch längere Zeit mit dem Stuhl aus. Bis zum Abheilen der Bläschen sollten betroffene Kinder keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. Quellen: Robert Koch-Institut (RKI); DocCheck; www.apotheken.de 

Herpangina in Kürze

  • Meist bei Kindern unter sieben Jahren in den Sommermonaten auftretende virale Infektionskrankheit; auch als Zahorsky-Krankheit, vesikuläre Pharyngitis oder Angina herpetica bezeichnet.
  • Ausgelöst durch Coxsackie-A-Viren (wie auch die Hand-Fuß-Mund-Krankheit); sehr ansteckend
  • Symptome: Bläschen (ähnlich Herpesbläschen) auf Schleimhaut am hinteren Gaumen und im Rachen, vor allem im Mandelbereich, nach Aufplatzen Bildung schmerzhafter Ulzerationen mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden; oft begleitet von rasch ansteigendem Fieber und Krankheitsgefühl.
  • In der Regel komplikationsloses Abheilen binnen einiger Tage; unterstützend evtl. Analgetika, anästhesierende und wundheilungsfördernde Mundspülungen.