Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

„Deo-Challenge“: Behörden warnen vor TikTok-Trend

Mann sprüht sich Deo unter die Achsel
Jugendliche laden auf sozialen Medien Videos hoch, wie sie sich gefährliche Mengen von Deodorant aufsprühen. | Bild: innervisionpro / AdobeStock 

„Ice Bucket“ oder „Hot Chip“: Innerhalb kurzer Zeit gehen vermeintliche Mutproben in den sozialen Medien viral. Nun warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor der sogenannten „Deo-Challenge“, die in Form von Videos und Fotos auf TikTok geteilt wird.

Deodorant kann Kälteverbrennungen verursachen

Die Aktion gibt es in zwei Varianten. In der ersten Version sprühen sich Kinder und Jugendliche Deodorant auf eine Hautstelle, bis sie es vor Schmerzen nicht mehr aushalten. Im Extremfall könnten innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu –30 Grad erreicht werden, so das BfR. Neben Schmerzen drohen massive Hautschädigungen, das betroffene Hautareal könne absterben. 

„Kälteverbrennungen sind ein Spezialfall von Erfrierungen und zeigen ähnliche Symptome wie ‚klassische‘ Verbrennungen. Kommt eine sehr kalte Substanz mit der Haut in Kontakt, gefriert das Wasser in den betroffenen Hautzellen. Es bilden sich Eiskristalle, die dazu führen, dass die Proteine in diesem Bereich denaturieren, also ihre Struktur verändern und somit ihrer Funktion nicht mehr nachgehen können“, erklären die Experten. „Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann, sodass das Besprühen fortgesetzt wird, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnte.“

Challenge mit tödlichen Folgen

In der zweiten Variante der Challenge atmen die Minderjährigen das Deodorantspray ein. Das kann je nach Zusammensetzung der Inhaltsstoffe mitunter lebensbedrohliche Folgen haben. Werden die Aerosole des Deodorants eingeatmet, kann dies laut BfR „unmittelbar zu Bewusstseinsverlust, Herzversagen und Atemlähmung führen“. Schwere Verläufe könnten tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen.

Laut Medienberichten sollen Jugendliche bereits an den Folgen der Challenge gestorben sein. Vom Nachahmen sei unabhängig vom Alter abzuraten, betont das BfR. Auch örtliche Polizeibehörden warnen und bitten Erziehungsberechtigte, mit ihren Kindern über die Gefahren solcher Challenges zu sprechen.

Bei neuen Challenges Gesundheitsrisiko überdenken

Screenshot von Tiktok zur DeoChallenge
TikTok hat den Suchbegriff mittlerweile eingeschränkt. | Screenshot: TikTok

Die Plattform TikTok hat den Hashtag „Deo Challenge“ mittlerweile gesperrt. Sie weist darauf hin, dass solche Challenges gefährlich oder verstörend sein könnten. 

Der User wird dazu aufgefordert, sich zu informieren, wie gefährliche Challenges erkannt werden können, um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden: 

„Wenn du (...) eine möglicherweise gefährliche Challenge [siehst], halte einen Moment inne und denke darüber nach, was du gesehen hast“, rät TikTok. Beim Innehalten solle man sich fragen, „bist du dir sicher, dass du oder andere sich dabei nicht verletzen?“. Quelle: dpa, TikTok / mia