Aktuelles
8 min merken gemerkt Artikel drucken

PTAheute-Pinnwand KW 50/2023: Ausweiskontrolle und Produktneuheiten

PTAheute-Pinnwand KW 50/2023
Bilder: ABDA; Stockfotos-MG, grooveriderz, Jamrooferpix / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Amoxicillin und Penicillin für Kinder bleiben knapp

Im Winter 2022/2023 erregten die Lieferengpässe erstmals sogar öffentliche Aufmerksamkeit, sodass Publikumsmedien darüber berichteten. Doch erst am 25. April 2023 rief das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Versorgungsmangel für antibiotikahaltige Säfte für Kinder aus. In der Folge konnten ausländische Arzneimittel mit den Wirkstoffen Amoxicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Azithromycin und Cefaclor importiert werden.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat anhand von IQVIA-Daten analysiert, wie es aktuell um die Versorgungssituation mit Antibiotikasäften steht. Es kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass bei den Wirkstoffen Amoxicillin und Penicillin V die Bedarfsdeckung voraussichtlich „bei knapp unter 50 %“ liegt. 

Durch den leitliniengetreuen Einsatz und die Verwendung von Alternativen sollen Versorgungslücken bei den beiden Wirkstoffen vermieden werden. Quelle: daz.online 

Ab Mitte 2024: Ausweiskontrolle für E-Rezept-App in Apotheken

Um digitale Angebote wie die elektronische Patientenakte oder die E-Rezept-App nutzen zu können, müssten sich Versicherte zuvor authentifizieren. Dieses Verfahren ist bislang jedoch wenig komfortabel. Künftig sollen Apotheken helfen, es den Menschen leichter zu machen. 

Das läuft laut Gematik folgendermaßen ab:
Das Verfahren wird durch die Krankenkasse oder Versicherung der Versicherten angestoßen. Die Versicherten erhalten einen Voucher mit QR-Code. Der Voucher mit QR-Code kann entweder elektronisch per Mail, in der App der Krankenkasse oder auch in Papierform bereitgestellt werden. 

Mit diesem Voucher und einem gültigen Ausweisdokument, wie dem Personalausweis oder Reisepass, gehen die Versicherten in die Apotheke. Dort wird über den QR-Code der Ident-Prozess gestartet und die geschulten Mitarbeitenden der Apotheke erheben mit Unterstützung eines Dokumentenprüfgerätes, das auch im Behördenumfeld eingesetzt wird, die Identitätsdaten der Versicherten aus dem Ausweisdokument. 

Diese Personendaten werden sicher an die jeweilige Versicherung oder Krankenkasse übermittelt. Auf Basis der erhaltenen Identitätsdaten richtet die Versicherung dann die GesundheitsID für die Versicherten ein. 

Dann erhalten die Versicherten im Nachgang die PIN zur Gesundheitskarte und können eGK und PIN auch für das E-Rezept und die elektronische Patientenakte unter anderem am Handy nutzen. Quelle: daz.online 

Lauterbach dringt auf telefonische Kinderkrankmeldung für Eltern

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach möchte die telefonische Krankschreibung auch für Eltern erkrankter Kinder einführen. Vor Kurzem erst war die in früheren Corona-Wellen praktizierte telefonische Krankschreibung für selbst erkrankte Erwachsene wieder eingeführt worden. Lauterbach bat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), zeitnah eine entsprechende Vereinbarung zu treffen.  

Anfang Dezember hatte der Gemeinsame Bundesausschuss des Gesundheitswesens beschlossen, dass Patienten ab sofort bei leichteren Erkrankungen nicht mehr zwingend zur Praxis gehen müssen, um eine Krankschreibung zu erhalten. 

Unter bestimmten Voraussetzungen ist das nun dauerhaft möglich und geht auf eine frühere Corona-Sonderregelung zurück. Ob und wann die von Lauterbach angeregte Möglichkeit auch für Eltern beim Kinderkrankengeld kommen wird, ist noch offen. Quelle: dpa / mia 

Pharma Privat mit neuer Geschäftsführung

Doris Jeske-Kraft und Jochen Myer-Dönselmann
Die neue Geschäftsführung von Pharma Privat | Bilder: Pharma Privat

Die Pharma Privat GmbH gibt einen Wechsel in der Geschäftsführung bekannt: Am 1. Februar 2024 tritt Doris Jeske-Kraft als Nachfolgerin von Hanns-Heinrich Kehr in die Geschäftsführung der Kooperationsgesellschaft der privaten Pharmagroßhändler ein.  

Gemeinsam mit Jochen Meyer-Dönselmann im Sande (geschäftsführender Gesellschafter der C. Krieger & Co. Nachfolger GmbH & Co. KG, Pharmazeutischer Großhandel) wird die 51-jährige die Geschäfte verantworten. 

In den vergangenen 30 Jahren hat sich Pharma Privat zur Marke der inhabergeführten Großhändler in Deutschland profiliert. Bereits 2003 wurde unter der Marke A-plus die erste Qualitätskooperation für Apotheken angeboten. So konnten sich die Vor-Ort Apotheken schon frühzeitig auf den Wettbewerb mit dem Versandhandel vorbereiten. Und vor über 11 Jahren hat Pharma Privat den Wettbewerb „PTA des Jahres“ entwickelt, um den Berufsstand der PTA zu fördern. Quelle: PM Pharma Privat / mia 

Tödliche Fahrradunfälle – WHO will mehr Schutz für Radfahrer

In vielen Regionen fahren immer mehr Menschen Fahrrad, aber die klimafreundliche Fortbewegung hat ihren Preis: Während die Zahl der Todesfälle im Straßenverkehr pro 1.000 Menschen von 2010 bis 2021 um 16 Prozent zurückgegangen ist, stieg der Anteil der Radfahrer an den weltweiten Verkehrstoten von fünf auf sechs Prozent, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO).  

Täglich kämen weltweit rund 3.200 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. 2021 waren es nach Schätzungen 1,19 Millionen Todesopfer. Verkehrsunfälle seien die häufigste Todesursache bei Kindern und jungen Menschen bis 29 Jahren, sagt Etienne Krug, Direktor der zuständigen WHO-Abteilung. 30 Prozent der Todesopfer seien Autoinsassen, 70 Prozent Fußgänger sowie Fahrrad- und Mopedfahrer und andere Verkehrsteilnehmer gewesen.  

Nur 0,2 Prozent der Straßen weltweit seien mit eigenen Spuren für Fahrräder versehen. Die WHO, die gesunde Fortbewegung wie Laufen oder Radfahren fördert, appelliert an Regierungen und Behörden, für sichere Fahrradwege zu sorgen. Vorzeigeländer seien Dänemark und die Niederlande, sagt Krug. Quelle: dpa / mia 

Dengue – erstmals Hoffnung auf Virostatikum

Vor allem die zweite Infektion mit dem Dengue-Virus gilt als besonders gefährlich. Wer also nicht zum richtigen Zeitpunkt geimpft werden kann, muss weiterhin mit einem möglichen schweren Verlauf der Infektion rechnen. 

Ein Virostatikum gegen Dengue zur Therapie wäre somit wünschenswert, gibt es bislang aber nicht. Ende Oktober hat die Firma Janssen (Johnson & Johnson) in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, ein orales Virostatikum gegen Dengue in einer Phase-2a-Studie zu untersuchen. 

Das Virostatikum mit dem Namen JNJ-1802 wird allerdings zunächst zur Prophylaxe von Dengue und nicht zur Therapie einer bestehenden Infektion untersucht. Es soll sich gegenüber Placebo bereits als sicher und wirksam gegen DENV-3 (das für Menschen virulente Dengue-Virus) erwiesen haben.

JNJ-1802 soll nun an über 30 Standorten in 10 Ländern auf seine prophylaktische Wirksamkeit gegen die zirkulierenden Dengue-Serotypen untersucht werden. Die Studienleiterin, Professorin Anna Durbin, gibt zu bedenken, dass es noch ein langer Weg bis zur Marktreife ist. Quelle: daz.online 

Gewinnspiel: Sidroga® feiert 150-jähriges Jubiläum

Logo 150 Jahre Sidroga
Mit dem Regalwobbler auf das Jubiläum von Sidroga® aufmerksam machen. | Bild: Sidroga®

Im Jahr 1873 gründete Apotheker Samuel Benoni Siegfried die gleichnamige Firma Siegfried im Schweizer Zofingen. Aus dieser ging schließlich die Firma und Marke Sidroga® (Sigfried Drogerie- und Apothekendienst) hervor, die seit 2021 zur spanischen Pharma-Unternehmensgruppe Uriach gehört.  

Sidroga® steht unter anderem für ein vielfältiges und apothekenexklusives Teesortiment, welches sich durch hohe Qualitätsstandards bei Anbau, Ernte und Herstellung auszeichnet.  

Im Fokus stehen etwa 40 Arzneitees für die Anwendungsbereiche Erkältung & Husten, Blase & Niere, Magen & Darm, Schlaf & Entspannung sowie Herz & Kreislauf. Darüber hinaus wird das Portfolio durch Wellness- und Mutter-Kind-Tees ergänzt.

Sidroga® stellt ab sofort auch passendes POS-Material zur Verfügung, um das 150-jährige Bestehen in den Apotheken präsent zu platzieren. Der auffällige Regalwobbler lädt die Apothekenkunden dazu ein, an einem Jubiläums-Gewinnspiel teilzunehmen. Quelle: PM Sidroga® 

Radon: Strahlenschützer werben für Messungen

Für mehr Wissen zur gesundheitsschädlichen Wirkung des radioaktiven Gases Radon haben Wissenschaftler eine bundesweite Karte erstellt – und werben für Messungen im eigenen Zuhause. 

Die Übersicht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zeige die durchschnittliche Radon-Konzentration, der Menschen in ihren Wohnungen schätzungsweise ausgesetzt seien, teilt die Behörde mit. Effektiv gegen Radon vorgehen lasse sich aber nur, wenn man das genaue Vorkommen zu Hause kenne, sagt BfS-Präsidentin Inge Paulini.  

Das Problem sei, dass man Radon weder sehen noch riechen oder schmecken könne, schreiben die Strahlenschützer in einer Mitteilung. In geringen Mengen sei das Gas in jedem Gebäude vorhanden. Und: „Erhöhte Radon-Werte stellen ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar, denn dieser Innenraumschadstoff gehört – nach dem Rauchen – zu den häufigsten Ursachen von Lungenkrebs.“

Neuen Berechnungen des BfS zufolge liegt die bundesweit durchschnittliche Radon-Konzentration bei rund 65 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). Aus der neuen Karte lasse sich ablesen, ob der Durchschnittswert in der eigenen Stadt oder Gemeinde über oder unter diesem Mittelwert liege. Regionale Schwankungen reichen demnach von unter 35 im westlichen Niedersachsen bis weit über 150 in vielen Mittelgebirgs- und Gebirgsregionen.  

Prognosen zufolge seien etwa 10,5 Millionen Menschen einer Radon-Konzentration in Wohnungen von über 100 Becquerel pro Kubikmeter ausgesetzt, heißt es weiter. Bei knapp 2 Millionen davon überstiegen die Radon-Konzentrationen sogar den Wert von 300 Becquerel pro Kubikmeter. 

„Die teils sehr niedrigen Durchschnittswerte bedeuten nicht, dass in der eigenen Gemeinde keine erhöhten Radon-Werte auftreten können“, sagt Paulini. Es gebe keine Schwelle, unterhalb der Radon mit Sicherheit ungefährlich ist, sagt sie und wirbt für eigene Messungen. Geeignete Messgeräte könnten bei spezialisierten Laboren bestellt und selbst aufgestellt werden. Nach Ablauf der Messzeit würden die Geräte an das Labor zurückgeschickt, das dann über die Ergebnisse informiere. Die Kosten liegen nach Angaben der Behörde bei 30 bis 50 Euro. Quelle: dpa / mia