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Schnelles Gehen hilft beim Rauchstopp

Frau drückt Zigarette in Aschenbecher aus
Schnelles Gehen unterdrückt das Suchtverlangen nach einer Zigarette. | Bild: ViDi Studio / AdobeStock

Körperliche Bewegung ist in vielerlei Hinsicht ein Gewinn. Nun deutet eine kleine Studie, die am Sportinstitut der Universität Innsbruck durchgeführt wurde, auf einen weiteren Nutzen hin: Kurze schnelle Geh-Einheiten unterstützen bei der Rauchentwöhnung – insbesondere wenn sie an der frischen Luft stattfinden. 

Verlangen nach Rauchen nimmt durch Bewegung ab

An der Innsbrucker Studie nahmen 16 Raucherinnen und Raucher teil, die über Nacht rauchfrei waren. Sie absolvierten in zufälliger Reihenfolge drei verschiedene Versuchsbedingungen: entweder zehnminütiges schnelles Gehen im Freien oder die entsprechende Bewegungseinheit am Indoor-Laufband oder aber ruhiges Sitzen. Vor, während und nach diesen Durchführungen wurden die Versuchsteilnehmer befragt, zum Beispiel zu Suchtverhalten und Befinden.

Es zeigte sich, dass das Verlangen nach Zigaretten sowohl bei der Indoor- wie der Outdoor-Bewegung signifikant zurückging – nicht jedoch beim ruhigen Sitzen. Auch die allgemeine Befindlichkeit besserte sich bei beiden Bewegungsarten, nicht jedoch im sitzenden Zustand. Nach 20 Minuten waren allerdings keine Unterschiede mehr zwischen den verschiedenen Bedingungen messbar.  

Raucherentwöhnung: Bewegung draußen besser als drinnen

Zwischen Indoor- und Outdoor-Bewegung gab es einen Unterschied: Nach 10 Minuten war das Suchtverlangen unter der Outdoor-Bewegung noch stärker reduziert als unter der Indoor-Bewegung. 

Die Zeit bis zur nächsten Zigarette war bei Outdoor-Bewegung verlängert. Sie betrug hier 26 Minuten gegenüber 17 Minuten bei Indoor-Bewegung. 

Mit dem Rauchen aufhören lohnt sich immer

Auch wenn diese Ergebnisse noch in weiterführenden Studien näher untersucht werden müssen, sind sie doch schon positiv zu werten. Denn die kurzen Bewegungseinheiten lassen sich gut im Alltag durchführen und könnten leicht in Programme zum Rauchausstieg integriert werden.  

Aktuell raucht in Deutschland circa ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung. Jährlich sterben hierzulande mehr als 127.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. Ein Rauchstopp lohnt sich in jedem Lebensalter. Nach und nach verbessert sich dann die Lungenfunktion. Außerdem sinkt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und verschiedene Krebserkrankungen stetig.  

Hilfe beim Rauchausstieg bietet zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.rauchfrei-info.deQuellen: Universität Innsbruck; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)