Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Ernährung: Gesund und nach­haltig ist Deutschen wichtig

verschiedenes Gemüseliegt auf dem Tisch; im Hintergrund notiert eine sich eine Frau etwas
Sich gesund und nachhaltig im Alltag zu ernähren, stellt viele Deutsche vor eine große Herausforderung. | Bild: MP Studio / AdobeStock

Dem Großteil der Menschen in Deutschland ist es wichtig, sich gesund und nachhaltig zu ernähren: So geben etwa 92 Prozent an, dass ihnen gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig ist, und circa 77 Prozent legen Wert auf nachhaltige Nahrungsmittel. Mit 99 Prozent ist den Menschen in Deutschland jedoch der Genuss am wichtigsten – das geht aus der Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland!“(Hierzu befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 2. bis 26. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.704 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten.)  der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Doch wie zeigt sich das in der Lebensmittelauswahl?

Fleischkonsum weiterhin hoch

Trotz des steigenden Bewusstseins für eine gesunde und nachhaltige Ernährung ist der Anteil an Menschen, die regelmäßig Fleisch konsumieren, weiterhin hoch: Von 84 Prozent, seit der letzten TK-Ernährungsstudie im Jahr 2017, ging der Anteil nur leicht auf 78 Prozent zurück.

Im Gegensatz dazu steigt der Anteil der Befragten, die eine überwiegend pflanzliche Ernährung verfolgen, leicht von 13 auf 17 Prozent an. Zwei Prozent ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch. Nur ein Prozent verzichtet gänzlich auf tierische Produkte und lebt demnach vegan.

Gesunde Ernährung nur schwer umsetzbar

Obwohl die meisten Befragten angegebenen haben, dass ihnen eine gesunde und nachhaltige Ernährung sehr wichtig sei, setzen nur wenige dies auch tatsächlich um. Warum ist das so? Der Grund dafür ist für viele Befragte der eng getaktete Alltag: Für 27 Prozent ist es nur schwer machbar, eine gesunde Ernährung mit dem Beruf zu vereinbaren. Rund 37 Prozent geben an, dass es ihnen auch an Durchhaltevermögen fehle, sich dauerhaft gesund zu ernähren.

Weniger als die Hälfte nutzt den Nutri-Score

Seit 2020 wird in Deutschland der Nutri-Score auf einigen industriell hergestellten Lebensmitteln angegeben (bislang ist dies noch eine freiwillige Angabe der Hersteller). Mithilfe dieser Lebensmittelampel können Verbraucher Lebensmittel der gleichen Produktgruppe hinsichtlich ihres Nährwerts vergleichen

So ist ein Lebensmittel mit einem grünen A ernährungsphysiologisch die bessere Wahl als ein Lebensmittel der gleichen Produktkategorie mit einem gelben C auf der Verpackung. Demnach soll der Nutri-Score Menschen eine schnelle Orientierung bieten und dabei helfen, sich gesünder zu ernähren.

Wie aus der TK-Ernährungsstudie hervorgeht, orientieren sich bislang 38 Prozent der Befragten beim Einkaufen an dem Nutri-Score – rund 60 Prozent jedoch nicht. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, betont, „dass die Befragten, die bisher auf den Nutri-Score achten, sich auch gesünder und vollwertiger ernähren als diejenigen, die sich gar nicht daran orientieren“.

Ernährung beeinflusst die Gesundheit

Neben körperlicher Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum und Schlaf wirkt sich insbesondere auch die Ernährung auf die eigene Gesundheit aus. Basis für eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind vor allem unverarbeitete Lebensmittel wie beispielsweise Obst und Gemüse, die frisch zubereitet werden.  

In einer groß angelegten Beobachtungsstudie konnte belegt werden, dass bei Menschen, die zu viel hochverarbeitete Lebensmittel konsumieren, das Krebsrisiko steigt. Solche lebensstilbedingten Erkrankungen nehmen seit Jahren zu. So leidet zum Beispiel mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland an Übergewicht bzw. Adipositas. Und Herzkreislaufmedikamente, wie Blutdrucksenker, sind die mit Abstand am meisten verordneten Arzneimittel, so Dr. Jens Baas.