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Studie: Berührungen lindern Schmerzen

Zwei Frauen umarmen sich
Ob Familie, Freunde oder nur Kollegen – jede Berührung kann wohltuend sein. | Bild: Nicholas Felix/peopleimages.com / AdobeStock

Eine kurze Umarmung, das Halten einer Hand oder eine professionelle Massage: Berührungen können Schmerzen, Depressionsgefühle und Ängste lindern. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam, das eine Metaanalyse und eine systematische Überprüfung von insgesamt über 130 Studien durchgeführt hat. 

Ob gesund oder krank: Berührung tut immer gut

Die Studienautoren stellten fest, dass eine erwünschte Berührung sowohl bei Menschen mit Erkrankungen in klinischen Situationen als auch bei Gesunden das Befinden verbessern kann. Der Effekt auf die psychische Gesundheit war bei Erkrankten stärker als bei gesunden Personen.

Es zeigte sich außerdem, dass kürzere, aber häufigere Berührungen besonders förderlich sind. „Es muss keine teure, lange Massage sein, auch eine kurze Umarmung zeigt eine positive Wirkung“, erklärt Studienautor Julian Packheiser vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.

Alle Altersgruppen profitieren von Berührungen

Ebenfalls positive Effekte hätten Berührungen durch Objekte – etwa Roboter, Stofftiere oder Umarmungskissen. Diese führten zu einem ähnlichen körperlichen Nutzen wie die Berührung durch Menschen, aber zu kleineren Vorteilen für die psychische Gesundheit.

Von Berührungen profitieren dabei sowohl Erwachsene als auch kleine Kinder. Bei Neugeborenen war eine Berührung von den Eltern vorteilhafter. „Ihre Berührung wirkt besser als die von Pflegepersonen“, berichtet Helena Hartmann von der Universität Duisburg-Essen. „Bei Erwachsenen zeigen sich aber keine Unterschiede zwischen bekannten Personen und professionellem Personal.“

Berührungen besonders vorteilhaft für Psyche

Den größten Effekt der Berührungen bei Erwachsenen belegten die zahlreichen Studien für die mentale Verfassung der Versuchspersonen. So nahmen Schmerz, Depressivität und Angst signifikant ab. 

Auch auf kardiovaskuläre Faktoren wie Blutdruck oder Herzfrequenz wirkten sich die Berührungen positiv aus, zeigten aber einen geringeren Effekt. Quelle: dpa / mia