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PTAheute-Pinnwand KW 17/2024: Mundtrockenheit und mehr Nierenspenden

PTAheute-Pinnwand KW 17/2024
Bilder: Felix Burda Stiftung; Alexander Raths, nenetus, Jamrooferpix / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Versorgungsnetz für Long COVID baut sich auf

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht spürbare Fortschritte bei Hilfsangeboten für Menschen mit langwierigen Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen. Langsam baue sich ein flächendeckendes Netz von Expertinnen und Experten auf, das die Versorgung verbessere, so der Politiker. Zugleich liefen Ausschreibungen zur Forschungsförderung. Lindernde Medikamente sollen künftig leichter außerhalb der eigentlichen Zulassung einsetzbar sein.  

Es sei davon auszugehen, dass es in Deutschland eine halbe Million Betroffene gebe, so Lauterbach. Mit jeder neuen Infektionswelle könnten neue dazukommen, auch bei Omikron-Virusvarianten. 

Für viele Formen von Long COVID gebe es noch keine Heilung. Darunter versteht man teils schwere Beschwerden wie anhaltende Erschöpfung oder Atemnot, die nach einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder neu auftreten. Die Bezeichnung Post COVID beschreibt das Krankheitsbild mehr als zwölf Wochen nach einer Infektion. Quelle: dpa / mia 

142 Apotheken weniger im ersten Quartal

Nur noch 17.429 Apotheken gab es Ende März in Deutschland. Das geht aus den neuesten Zahlen der ABDA hervor. Damit sind seit Ende vergangenen Jahres nochmals 142 Standorte verloren gegangen. Im ersten Quartal des Vorjahres lag das Minus bei 129 Betriebsstätten. 

 Wenn man das erste Quartal auf das Gesamtjahr hochrechne, sei es sehr wahrscheinlich, dass 2024 mehr als 500 Apotheken verloren gehen würden, sagt der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann. Quelle: daz.online 

Gum® Hydral® bei Mundtrockenheit

Produktreihe Gum Hydral von Sunstar
Gum® Hydral® bei Mundtrockenheit | Bild: Sunstar

Mundtrockenheit ist nicht nur mit fortschreitendem Alter ein Thema. Xerostomie ist auch eine Nebenwirkung zahlreicher Arzneimittel. Um die Symptome zu lindern, können in der Apotheke spezielle Mundpflegeprodukte empfohlen werden.

Geeignet ist unter anderem die Produktreihe Gum® Hydral® von Sunstar. Durch den Einsatz von Polyvinylpyrrolidone (PVP), Natriumhyaluronat, Betain, Taurin und Propandiol soll eine Schutzschicht über die trockene Mundschleimhaut gelegt werden und ein mechanischer Schutz samt ausgiebiger Hydratation erreicht werden. Zur Auswahl stehen Zahnpasta, Feuchtigkeitsgel und Feuchtigkeitsspray.

Laut Hersteller wird auf reizende Inhaltsstoffe wie Alkohol verzichtet und die Produkte seien auch für Prothesenträger geeignet. Weitere Informationen finden Sie unter professional.sunstargum.com/de-de Quelle: PM Sunstar / mia 

AOK für stärkere Spezialisierung von Kliniken

Die AOK dringen auf eine stärkere Spezialisierung der Versorgung mit der geplanten Krankenhausreform. „Nach wie vor werden viel zu viele Patientinnen und Patienten in Kliniken behandelt, die technisch und personell nicht adäquat dafür ausgestattet sind“, sagt die Chefin des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann. Eine qualitätsorientierte Konzentration von Krankenhausleistungen in Verbindung mit einem vernünftigen Finanzierungssystem werde daher dringend benötigt.

Die Gesetzespläne zur Krankenhausreform zielen darauf, die Vergütung mit Pauschalen für Behandlungsfälle zu ändern, um Kliniken von finanziellem Druck zu immer mehr Fällen zu lösen. Künftig sollen sie 60 Prozent der Vergütung allein schon für das Vorhalten von Angeboten bekommen. Grundlage der Finanzierung durch die Krankenkassen sollen genauer definierte Leistungsgruppen mit einheitlichen Qualitätsvorgaben sein. Quelle: dpa / mia 

Felix Burda Award in Berlin ehrt Engagement gegen Darmkrebs

Preisträger und Protagonisten des Felix Burda Award 2024
Preisträger und Protagonisten des Felix Burda Award 2024 | Bild: Felix Burda Stiftung

Aufgrund der Corona-Pandemie und der späteren Erkrankung von Christa Maar, der Stiftungsvorständin, konnte die Felix Burda Stiftung seit 2019 nicht mehr zur Verleihungs-Gala einladen. In diesem Jahr fand nun, bald 17 Monate nach dem Tod von Christa Maar, der von ihr im Jahr 2003 ins Leben gerufene Felix Burda Award mit einer großen Gala in Berlin wieder statt.

Rund 260 ausgewählte Gäste aus Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Medien und Showbusiness kamen am 21. April im Berliner Hotel Adlon Kempinski zusammen, um die Menschen zu ehren, die sich in besonders beeindruckender Weise für die Prävention von Darmkrebs in Deutschland engagieren.

Der Felix Burda Award 2024 wird unterstützt von IhreApotheken.de, Olympus, Magen-Darm-Ärzte, Springer Medizin, Genesis und Focus. 

Aus 29 eingereichten Bewerbungen entschied sich die 13-köpfige Jury in diesem Jahr für sechs Nominierte in den zwei Kategorien „Medizin & Wissenschaft“ und „Engagement des Jahres“. In Berlin schließlich ausgezeichnet wurde als „Engagement des Jahres“ die Sondersendung „Willkommen Darmstadt“ der ORF Late-Night-Talkshow „Willkommen Österreich“. 

Preisträger in der Kategorie „Medizin & Wissenschaft“ sind in diesem Jahr Thomas Heisser, Prof. Dr. Michael Hoffmeister und Prof. Dr. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, die anhand eines validierten Simulationsmodells namens COSIMO Langzeiteffekte des aktuellen Screening-Programms mit möglichen Alternativen verglichen. Quelle: PM Felix Burda Stiftung / mia 

Pharmabranche erwartet wieder Wachstum – hoher Krankenstand hilft

Die deutsche Pharmaindustrie erwartet nach einem Umsatz- und Produktionsrückgang 2023 wieder bessere Zeiten. Die Branche dürfte nach dem Ende des Booms um Corona-Impfstoffe bei der Produktion an die Vor-Pandemie-Jahre anknüpfen und sich von der Flaute der deutschen Industrie abkoppeln, teilt der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) mit.

Im vergangenen Jahr hat der rekordhohe Krankenstand in Deutschland die Pharmaindustrie gestützt. Der Umsatz der Branche fiel zwar zum Vorjahr um 4,3 Prozent. Jedoch hätten sich die Erlöse im Inland nach der Corona-Sonderkonjunktur lediglich normalisiert. Gegen Jahresende habe der Umsatz angezogen, heißt es, „nicht zuletzt wohl auch aufgrund eines höheren Bedarfs infolge des hohen Krankenstands“.

Beschäftigte fehlten 2023 nach Angaben der Krankenkasse DAK-Gesundheit im Schnitt 20 Tage im Job. Grund waren demnach vor allem Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe.

Für dieses Jahr rechnet der vfa damit, dass der Umsatz der Pharmabranche um 2,0 Prozent wächst, und 2025 um 1,8 Prozent. Quelle: dpa / mia 

Neue Regeln sollen mehr Nierenspenden ermöglichen

Eine Organspende ist für viele Gesunde vor allem eine Frage für die Zeit nach dem Tod. Doch manche Organe wie Nieren können schon zu Lebzeiten entnommen werden und Schwerkranken Rettung bringen. Doch dafür gelten bisher enge Vorgaben, und nicht immer sind Organe dann auch passend. Für Nierenspenden sollen deshalb erweiterte gesetzliche Regeln kommen, wie ein Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums vorsieht.  

Vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Organspendezahlen bei Verstorbenen und langer Wartezeiten von bis zu acht Jahren auf eine Nierentransplantation sei eine Novellierung des Transplantationsgesetzes notwendig, heißt es in dem Entwurf. 

Die bestehenden Regeln: Für Nierenspenden zu Lebzeiten gelten derzeit enge Grenzen. Sie sind laut Gesetz nur zulässig an Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, Verlobte oder andere Personen, die Spendern „in besonderer persönlicher Verbundenheit offenkundig nahestehen“. Vorrang haben außerdem zuerst mögliche Spenderorgane von Verstorbenen.  

Neue Ausrichtung: Generell möglich werden sollen mit den Gesetzesplänen mehr Lebendspenden. Dafür soll zum einen die Vorgabe aufgehoben werden, dass sie nur zulässig sind, wenn kein Organ eines Gestorbenen verfügbar ist. Abweichend von den Vorgaben zum „Näheverhältnis“ von Spender und Empfänger sollen Spenden lebender Personen auch in zwei zusätzlichen Konstellationen ermöglicht werden: das sog. Überkreuzspenden und die anonyme Spende. Quelle: dpa / mia 

Angehende PTA besuchen die pharmazeutische Großhandlung Kehr

Angehende PTA bei Kehr
Angehende PTA bei Kehr im Kühlautomaten | Bild Kehr

Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen besuchten PTA-Schülerinnen und -Schüler der Berufsbildenden Schulen I (BBS I) Osterode am Harz Anfang April die Pharmazeutische Großhandlung Richard Kehr GmbH in Braunschweig. Ziel der Veranstaltung war, die Abläufe und Prozesse, die für eine reibungs- und lückenlose Versorgung der Apotheken notwendig sind, direkt vor Ort in der Großhandlung kennenzulernen.

Im Zentrum des Besuchs stand die Führung durch den Großhandelsbetrieb. Jede für die Versorgung der Apotheken mit Arzneimitteln und apothekenspezifischen Produkten erforderliche Abteilung wurde im Laufe der Führung angesteuert und erläutert. 

Im Anschluss wurden im Rahmen einer Firmenpräsentation die kennengelernten logistischen Vorgänge vertieft und in den größeren Rahmen der Kehr-Gruppe mit den Standorten Braunschweig, Dessau und Ludwigsfelde sowie der Kooperation der privaten Großhandlungen Pharma Privat eingeordnet. 

Zur Wiederholung des Besuchs mit den nächsten PTA-Klassen lud Kehr sehr herzlich ein und wünschte den angehenden PTA viel Erfolg bei der weiteren Ausbildung. Quelle: PM Kehr / mia