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Schmerzmittel erhöhen Risiko für Antibiotikaresistenzen

Frau hält mehrere Tablettenblister in den Händen
Ibuprofen und Paracetamol zählen zu den gängigen Schmerzmitteln. | Bild:  yanik88 / AdobeStock

Eine australische Forschungsgruppe untersuchte im Labor, ob nicht antibiotische Arzneimittel, die häufig in Alten- und Pflegeheimen verabreicht werden, eine Antibiotikaresistenz des Keims Escherichia coli (E. coli) fördern.  

Im Fokus standen gängige rezeptfreie Präparate gegen Schmerzen, Schlaflosigkeit, Wasseransammlungen und andere Krankheitserscheinungen mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol, Furosemid, Metformin, Atorvastatin, Tramadol, Temazepam und Pseudoephedrin.

Bei Schmerzmittel: E. coli resistenter gegenüber Ciprofloxacin

Die Grundlage der Untersuchung bildete die Frage, ob die genannten Arzneimittel in darmrelevanten Konzentrationen eine vom Breitbandantibiotikum Ciprofloxacin ausgelöste Mutagenese von E. coli verstärken.    

In Bezug auf die Schmerzmittel unter den genannten Medikamenten zeigte sich, dass vor allem Ibuprofen und Paracetamol die Mutationshäufigkeit von E. coli signifikant erhöhten und dem Erreger eine hohe Ciprofloxacin-Resistenz verliehen.  

Die Mutationsraten stiegen noch weiter, wenn beide Schmerzmittel gleichzeitig verabreicht wurden.

Gut zu wissen: Was bedeutet Mutagenese?

Unter Mutagenese versteht man einen Prozess, der zu genetischen Veränderungen (Mutationen) im Erbgut eines biologischen Organismus führt. Stoffe, die eine Mutagenese in Gang setzen, nennt man Mutagene. Quelle: DocCheck 

Antibiotikaresistenz: Risiko bei Polymedikation

Für die leitende Autorin Henrietta Venter von der University of South Australia in Adelaide ergeben sich aus den Untersuchungsergebnissen Zweifel an der gängigen Praxis der Polypharmazie in der Altenpflege:  

Die Verschreibung mehrerer Arzneimittel – zum Beispiel Antibiotika, Schmerz- und Schlafmittel sowie Blutdrucksenker – sei ein idealer Nährboden für Antibiotikaresistenzen bei Darmbakterien.  

In der Studie sieht sie „eine deutliche Erinnerung daran, dass wir die Risiken der Verwendung mehrerer Medikamente sorgfältig abwägen müssen“. Quellen:
- www.aerzteblatt.de/news/gangige-schmerzmittel-konnen-antibiotikaresistenzen-verstarken-161539b0-a426-42af-a621-1f3bbe61c485
- www.nature.com/articles/s44259-025-00144-w
- https://flexikon.doccheck.com/de/