Superfoods
Serien
5 min merken gemerkt Artikel drucken

Zum Tag des Kürbisses: Kürbiskerne – ein nährstoffreicher Snack

Kürbiskerne in einer Holzschale
Reich an Protein, Mineralstoffen und Vitaminen sind Kürbiskerne ein gesunder Snack. | Bild: Brent Hofacker / AdobeStock

Die Temperaturen sind merklich kühler geworden. Oft erscheint der Himmel grau und morgens steht der Nebel über dem Wasser: Der Herbst ist da und mit ihm die von vielen geliebte Kürbiszeit. Zudem wird am 26. Oktober der Tag des Kürbisses zelebriert. Grund genug, sich einmal anzusehen, was in diesem Fruchtgemüse drinsteckt.

Kürbisse (Cucurbita) gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Weltweit gibt es schätzungsweise über 800 Kürbissorten. Botanisch betrachtet handelt es sich bei den Früchten um Panzerbeeren, deren Außenhaut im reifen Zustand mehr oder weniger stark verholzt.

Winter- und Sommerkürbisse

Meist unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterkürbissen. Wie der Name schon andeutet, werden Sommerkürbisse am Ende des Sommers geerntet. Fruchtfleisch und Kerne sind oft noch weich, die Schale ist in der Regel essbar. Bekanntester Vertreter der Sommerkürbisse ist die Zucchini.

Winterkürbisse wiederum werden erst zum Herbst hin geerntet, wenn sie voll ausgereift sind. Ihre Schale ist hart und fest, der Stiel leicht verholzt. Unbeschädigt können Winterkürbisse einige Monate gelagert werden. Zu den Winterkürbissen zählen die meisten Speisekürbisse, die in Deutschland verzehrt werden.

Die beliebtesten Speisekürbisse

Bei den Speisekürbissen sind hierzulande drei Sorten besonders relevant: der Riesenkürbis (Cucurbita maxima), zu dem der Hokkaido und der Buttercup gehören, der Moschuskürbis (Cucurbita moschata), von dem viele die Sorte Butternuss (Butternut) kennen, und der Gartenkürbis (Cucurbita pepo), wovon vor allem der Spaghettikürbis in den letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen hat. Auch der Kürbis, der zu Halloween ausgehöhlt und geschnitzt wird, zählt zu den Gartenkürbissen.

Gut zu wissen: die Verwandten des Kürbisses

Auch die Melone (Cucumis melo), die Gurke (Cucumis sativus) und die Zucchini (Cucurbita pepo) gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Allen gemeinsam ist das weiche Fruchtfleisch und die große Anzahl an Kernen.

In Deutschland wird vermutlich der nussig, leicht süßlich schmeckende Hokkaido am häufigsten verzehrt. Da seine orangefarbene Schale mitgegessen werden kann, lässt er sich unkompliziert verarbeiten. Jedoch wird auch bei ihm meistens das Innere, also die Kerne, entsorgt. Und gerade hier sind besonders wertvolle Inhaltsstoffe enthalten.

Kürbiskerne als proteinreicher Snack

Prinzipiell können von allen Speisekürbissen auch die Kerne verzehrt werden. Hierzu sollten sie getrocknet und am besten geröstet werden. Die Kürbiskerne und auch das daraus gewonnene Öl, welche im Supermarkt erhältlich sind, stammen zum Beispiel vom Steirischen Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca). Er wird in der Steiermark, in Österreich und den angrenzenden Gebieten angebaut. Die Kerne des Ölkürbisses eignen sich besonders gut für den Verzehr, da sie nur von einer dünnen Haut umgeben sind. 

Kürbiskerne erfreuen sich erst seit Kurzem zunehmender Beliebtheit als kleiner Snack für zwischendurch – und das zu Recht, denn die getrockneten Samen des Kürbisses sind wahre Kraftpakete.  

Getrocknet und geröstet enthalten sie etwa 35 g Eiweiß auf 100 g. Gleichzeitig enthalten sie mit etwa 2,7 g vergleichsweise wenig Kohlenhydrate. Da aus ihnen auch Öl gewonnen werden kann, ist der Fettanteil mit 46 g pro 100 g jedoch relativ hoch. Daher sollte man darauf achten, nicht zu viel auf einmal zu sich zu nehmen.  

Kürbiskerne enthalten zudem etwa 8 g Ballaststoffe und sind reich an Vitamin A, B1, B2, B6, C, D und E. Des Weiteren sind die Samen eine gute Magnesiumquelle und weisen einen recht hohen Gehalt an Kalium, Eisen, Phosphor, Kupfer, Mangan und Zink auf.  

Kürbiskerne als Arzneimittel

Kürbiskerne werden seit Jahrhunderten auch arzneilich eingesetzt. Wirksame Bestandteile der Kürbiskerne sind Phytosterole. Ihre genaue Wirkweise ist bislang nicht bekannt, jedoch werden Phytosterole zum Beispiel zur Behandlung des benignen Prostatasyndroms eingesetzt. 

Zur Erinnerung: Was sind Phytosterole?

Phytosterole sind quasi das Cholesterin der Pflanzen. Cholesterin stabilisiert in tierischen und menschlichen Zellen die Zellmembran. Diese Aufgabe übernehmen in pflanzlichen Zellen die Phytosterole bzw. Phytosterine. 

Da sie über den gleichen Weg wie Cholesterin im menschlichen Darm resorbiert werden, verringern Phytosterole in der Folge die Aufnahme von Cholesterin. Phytosterine werden daher auch zur Cholesterinsenkung eingesetzt.

Auch zur Verringerung der Symptome einer Reizblase können Kürbiskerne eingenommen werden. Aufgrund ihres hohen Gehaltes an Zink, Kalium und Magnesium können Kürbiskerne zudem die Verdauung unterstützen. 

Kürbiskerne sind vielseitig einsetzbar

Wie andere Nüsse und Samen können sie sehr vielseitig in der Küche eingesetzt werden. Als Topping im Salat, beigemischt im Müsli oder in Backwaren wie Brot und Brötchen geben sie der Speise einen fein nussigen Geschmack. Sie eignen sich zudem als Zutat in einem grünen Smoothie. Kürbiskernöl kann einem Salatdressing beigemischt werden. Wenige Tropfen des Öls zur Verfeinerung einer Kürbissuppe intensivieren den nussigen Geschmack.

Auf einen Blick:

  • Kürbiskerne werden seit Jahrhunderten arzneilich zur Behandlung des benignen Prostatasyndroms und einer Reizblase eingesetzt.
  • Arzneilich wirksame Bestandteile der Kürbiskerne sind Phytosterole.
  • Die Kerne enthalten viele wertvolle Nährstoffe wie Magnesium, Zink, Eisen und die Vitamine A, B1, B2, B6, C, D und E.
  • Kürbiskerne sind eine gute pflanzliche Proteinquelle.
  • Die Kerne werden meist vom Steirischen Ölkürbis verwendet, da diese nur von einer dünnen Haut umgeben sind.
Zurück