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Was ist eigentlich eine Augengrippe?

Frau hebt Brille und reibt sich das Auge
Eine Augengrippe wird durch Adenoviren verursacht. | Bild: madrolly / AdobeStock

Adenoviren können eine Vielzahl von Erkrankungen auslösen, vor allem an den Atemwegen, am Gastrointestinaltrakt – und am Auge. Die „Augengrippe“ wird nur durch bestimmte Adenoviren verursacht (Typen 8, 19, 37). 

Sie greifen die Bindehaut und häufig auch die Hornhaut an. Die Erkrankung wird deshalb fachsprachlich als Adenovirus-Keratokonjunktivitis oder Keratoconjunctivitis epidemica bezeichnet. Sie tritt oft lokal gehäuft („epidemisch“) auf, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen.

Ursache der Augengrippe: Schmierinfektion durch Augensekret

Die Adenoviren sind hoch ansteckend und zudem sehr umweltresistent. Bei Zimmertemperatur können sie unter Umständen über mehrere Wochen hinweg infektiös bleiben. 

Die Übertragung geschieht in erster Linie durch Schmierinfektion. Vor allem über Hand-Augen-Kontakt gelangt virenhaltiges Augensekret an die Hände und die Erreger werden dann weiterverbreitet. 

Auch gemeinsam benutzte Gegenstände, die mit den Augen in Berührung kommen, wie Ferngläser, Kameras, Handtücher, Kosmetikprodukte etc. sind mögliche Ansteckungsquellen. 

Wie verläuft die Augengrippe?

Nach einer Inkubationszeit von circa fünf bis zwölf Tagen beginnt die Adenovirus-Keratokonjunktivitis mit einer plötzlichen Augenrötung, gefolgt von einer Bindehautschwellung. 

Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit, Juckreiz und Tränenfluss können hinzukommen. Außerdem sind die vor den Ohren gelegenen Lymphknoten geschwollen. Auch das Augenlid schwillt an. 

Nach circa einwöchigem Krankheitsverlauf kann sich auch die Hornhaut entzünden. Nach zwei bis vier Wochen klingt die Bindehautentzündung meist von selbst folgenlos aus. Leichte Hornhauttrübungen können noch längere Zeit bestehen bleiben, heilen aber überwiegend ebenfalls aus. Nur selten verschlechtert sich die Sehkraft etwas. 

Eine spezifische Therapie der Augengrippe ist nicht möglich, die Behandlung erfolgt rein symptomatisch.

So kann man sich vor Augengrippe schützen

Im Falle einer Augengrippe sollten der Betroffene und seine Kontaktpersonen streng auf Hygiene achten. Das Berühren der Augengegend sollte man vermeiden. Die Hände müssen regelmäßig gründlich gewaschen werden. 

Handtücher dürfen auf keinen Fall gemeinsam benutzt werden. Die Handtücher des Patienten sollten nicht mit den Handtüchern der anderen Personen in Berührung kommen. Sie sind regelmäßig bei mindestens 60 Grad zu waschen. 

Auch Kosmetikprodukte und Augentropfen dürfen keinesfalls gemeinsam benutzt werden. Besondere Vorsicht ist geboten bei gemeinsam genutzten Objekten zum Durchschauen. Auch engen Kontakt des Erkrankten mit anderen Personen gilt es zu vermeiden. Quellen: Robert Koch-Institut (RKI); Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen 

Augengrippe in Kürze

  • Infektiöse Bindehaut- und Hornhautentzündung des Auges (epidemische Adenovirus-Keratokonjunktivitis, Keratoconjunctivitis epidemica)
  • Verursacht durch bestimmte, hoch ansteckende Adenoviren, Übertragung durch virenhaltiges Augensekret, meist mittels Schmierinfektion.
  • Schmerzhafte Augenbeschwerden mit Rötung, Schwellung, Tränenfluss, Fremdkörpergefühl etc.; zwei- bis vierwöchige Dauer
  • Nur symptomatische Behandlung; meist folgenloses Ausheilen
  • Prävention durch Hygienemaßnahmen, um Schmierinfektion zu verhindern