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Erhöhtes Hautkrebsrisiko durch Sonnenstudios

offene Sonnenbank in einem Sonnenstudio
Wie gesund ist das Bräunen im Solarium? | Bild: PhotoSG / AdobeStock

UV-Strahlung zählt zur höchsten Kategorie krebserregender Faktoren. Sie wird damit als ebenso gefährlich eingestuft wie Tabak oder Asbest. Das gilt neben dem UV-Licht der Sonne auch für künstlich erzeugte UV-Strahlung. Experten warnen daher insbesondere in der kalten Jahreszeit vor dieser oft unterschätzten Gefahr.

UV-Strahlung verursacht Hauttumoren im Kopf-Hals-Bereich

Solarien sollten dringend gemieden werden. So lautet der Appell der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Diese Fachgesellschaft hat häufig mit Hautkrebs zu tun: Jährlich erkranken deutschlandweit rund 309.000 Menschen an Hautkrebs, 42.000 davon am malignen Melanom. Die Tendenz ist steigend.

Basalzell und Plattenepithelkarzinom am häufigsten

Die Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich treten vor allem in Form von Basalzellkarzinomen auf. Das Basalzellkarzinom – auch Basaliom genannt – ist die häufigste Form des weißen Hautkrebses. Es entsteht in der Basalzellschicht der Epidermis und ist vielgestaltig. Häufig zeigen sich haut- oder rosafarbene Beulen. Sie haben oft einen perlschnurartigen Rand und weisen kleine Blutgefäße auf der Oberfläche auf. 

Eine weitere Form von weißem Hautkrebs ist das Plattenepithelkarzinom. Bei ihm zeigen sich meist verhornte Knötchen auf der Haut. Es entwickelt sich in der Regel aus einer Vorstufe, der aktinischen Keratose. Diese erkennt man an einer rötlichen, fest haftenden Rauigkeit der Hautoberfläche. Sie lässt sich ertasten.

Gewebe wird lokal zerstört

Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom bilden nur in Ausnahmefällen Metastasen. Beide Hautkrebsarten zerstören aber lokal das Gewebe. Vor allem nach Operationen im Gesicht sind häufig Transplantationsmaßnahmen nötig. 

Bei beiden Formen des weißen Hautkrebses gilt UV-Strahlung als wichtigster Risikofaktor. Hierbei ist das UV-Konto maßgeblich – also die Gesamtbelastung durch UV-Strahlung im Laufe des Lebens. Deshalb tritt weißer Hautkrebs meist im höheren Lebensalter auf.

Gefürchteter schwarzer Hautkrebs

Der schwarze Hautkrebs (= malignes Melanom) ist vor allem wegen der Metastasierungsgefahr gefürchtet. Bei ihm gilt ebenfalls natürliche wie künstliche UV-Strahlung als Hauptrisikofaktor. Das maligne Melanom kommt auch bei Personen vor, die sich nur zeitweise, jedoch intensiv, der UV-Strahlung aussetzen. Daher sind auch viele jüngere Menschen betroffen. Quellen: Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG); Deutsche Krebsgesellschaft e.V.; Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)  

Gefahr für Augen und Immunsystem

UV-Strahlung im Solarium führt ohne den Gebrauch von UV-Schutzbrillen zu massiven Augenschäden. So kann es beispielsweise zu Binde- und Hornhautentzündungen, frühzeitigen Trübung der Augenlinse (Grauer Star) sowie zu okulären Tumoren kommen. 

Zudem kann die künstlich erzeugte UV-Strahlung kurzfristig die körpereigene Immunabwehr schwächen. 

Solarien lassen die Haut altern

Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) betont, dass „die in Solariengeräten verwendete UV-A-Strahlung tief in die Haut eindringt und somit die elastischen Fasern des Bindegewebes schädigt“. Folglich kommt es zur Alterung der Haut und es bilden sich vermehrt Falten. 

Breitbart erklärt weiter, dass „UV-Strahlung diesen Effekt auch hat, wenn sie mit anderen Lichtquellen kombiniert wird. Zudem gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Infrarotlicht dem UV-Strahlungsbedingtem Altern der Haut entgegenwirken kann“. Quelle: PM Stiftung Deutsche Krebshilfe