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Schwarzer Hautkrebs: Warum ist er so gefährlich?

Sarah Ferguson
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Sarah Ferguson an schwarzem Hautkrebs erkrankt ist. | Bild: IMAGO /  Future Image

Schwarzer Hautkrebs – auch malignes Melanom genannt – ist eine Tumorerkrankung der Haut, die von den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) ausgeht. Die Erkrankung, die nun auch bei der Ex-Frau des britischen Prinzen Andrew Sarah „Fergie“ Ferguson (64) festgestellt wurde, gilt als gefährlicher als weißer Hautkrebs. 

Schwarzer Hautkrebs kann metastasieren

Ein Melanom tritt in der Regel auf der Haut auf, in sehr seltenen Fällen aber auch an anderen Körperstellen, wie im Augapfel, an den Schleimhäuten im Mund oder After.  

Im Gegensatz zum weißen Hautkrebs bildet schwarzer Hautkrebs deutlich häufiger Metastasen, also Ableger in anderen Körperteilen. Dadurch sinken die Heilungschancen. Eine frühzeitige Diagnose ist beim malignen Melanom daher sehr wichtig.

Gut zu wissen: Unterschied zwischen schwarzem und weißem Hautkrebs

Zu weißem Hautkrebs zählen Basalzellkarzinome (Basaliom) und Plattenepithelkarzinome (Spinaliom). Die Karzinome gehen aus unterschiedlichen Zellen der Haut hervor, beide bilden jedoch nur selten Metastasen und sind daher gut therapierbar.  

Anders als beim schwarzen Hautkrebs entsteht der weiße also nicht aus Leberflecken. Weißer Hautkrebs tritt vor allem an exponierten Stellen des Körpers (sog. Sonnenterrassen) auf: Gesicht, Ohren und unbehaarte Kopfhaut. 

Verursacht wird weißer Hautkrebs wie schwarzer primär durch übermäßige UV-Strahlung.

Ursache für schwarzen Hautkrebs: UV-Strahlung

Der wichtigste und zugleich beeinflussbare Risikofaktor für schwarzen Hautkrebs ist UV-Strahlung. Vor allem starke, wiederkehrende Belastung mit UV-Strahlung kann das Risiko für ein Melanom erhöhen. Dazu zählt Sonnenbrand (in Kindheit oder Jugend), aber auch der regelmäßige Besuch eines Sonnenstudios und das „Sonnenbaden“ im Urlaub.  

Als besonders gefährdet sieht die Deutsche Krebsgesellschaft zudem Personen mit

  • einem hellen Hauttyp,
  • einer großen Anzahl an Muttermalen (100 oder mehr normal aussehende Leberflecken),
  • mindestens fünf auffälligen, untypisch aussehenden Leberflecken und 50 oder mehr normal aussehenden Leberflecken,
  • mindestens fünf untypisch aussehenden Leberflecken aus Familien mit gehäuft auftretendem malignem Melanom,
  • einem malignem Melanom in der eigenen Krankengeschichte.

Die Deutsche Krebsgesellschaft weist außerdem darauf hin, dass die genetische Veranlagung eine wesentliche Rolle einzunehmen scheint: Menschen mit mehreren individuellen Risikofaktoren wie heller Haut (Hauttyp I und II), rötlichen oder blonden Haaren, Neigung zu Sommersprossen, Sonnenbrandflecken oder einem Angehörigen mit malignem Melanom könnten ein bis zu 120-fach erhöhtes Risiko haben, an einem malignen Melanom zu erkranken.

Frühe Diagnose verbessert Heilungschancen von Melanom

Die meisten malignen Melanome werden früh erkannt, sodass sie durch eine Operation entfernt werden können. Das Melanom fällt meist auf, weil sich ein Pigmentmal verändert oder neu entsteht. 

Gut zu wissen: Die ABCDE-Regel bei Leberflecken

Wer Leberflecken hat, kann diese anhand der ABCDE-Regel auf Hautveränderungen hin untersuchen:

A = Asymmetrie: Hat der Leberfleck eine asymmetrische, ungleichmäßige Form?

B = Begrenzung: Sind die Ränder des Leberflecks unregelmäßig und nur schwer zu definieren?

C = Colorit: ist der Leberfleck uneinheitlich pigmentiert?

D = Durchmesser: Hat der Leberfleck einen Durchmesser größer als 5 mm?

E = Erhabenheit/Entwicklung: Erhebt sich der Pigmentfleck deutlich über die Haut oder verändert er sich in seiner Erscheinung?

Sollte einer dieser Punkt zutreffen, sollte ärztlicher Rat hinzugezogen werden, um ein malignes Melanom auszuschließen.

Wenn eine Operation nicht möglich ist oder der Krebs bereits gestreut hat, kann eine Bestrahlung oder auch eine medikamentöse Therapie sinnvoll sein.

Schwarzer Hautkrebs: Zahl der Betroffenen nimmt zu

In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs stetig zugenommen. In 2021 wurden 105.700 Menschen wegen Hautkrebs stationär behandelt, darunter 23.700 Menschen wegen schwarzem Hautkrebs. Laut Statistischem Bundesamt ist dies eine Zunahme von 7 % im Vergleich zu 2001.

Bei 7,4 % aller stationären Krebsbehandlungen in 2021 lag Hautkrebs vor. 20 Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 3,8 %. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen.

Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind auch beim Hautkrebs vor allem ältere Menschen betroffen. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft tritt ein malignes Melanom bei Frauen im Durchschnitt mit 67 und bei Männern mit 60 Jahren auf.

Sonnenschutz ist wirksamste Hautkrebsprävention

Dies kann auch damit zusammenhängen, dass in dieser Generation im Jugendalter die Bedeutung von Sonnenschutz noch nicht derart präsent war, wie das heute der Fall ist. Die Folgen von unzureichendem Sonnenschutz in der Kindheit treten dann erst im späten Erwachsenenalter auf.

Um das Risiko für schwarzen Hautkrebs zu minimieren, sollte auf starke UV-Strahlung verzichtet werden:

  • Vermeiden der Mittagshitze zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr.
  • Tragen von lichtundurchlässiger Kleidung, Kopfbedeckung und einer Sonnenbrille mit UV-Schutz-Gläsern.
  • Verwenden von Sonnencreme in ausreichender Menge.
  • Solarium meiden.

Außerdem können gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre eine Vorsorgeuntersuchung zur Hautkrebsfrüherkennung in Anspruch nehmen. Wenn ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs festgestellt wird, kann das Intervall auch verkürzt werden. Dies erfolgt in Absprache mit dem Arzt. Quellen: dpa / Deutsche Krebsgesellschaft / Statistisches Bundesamt / doccheck.com / gesund.bund.de