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Symptome einer FSME-Erkrankung bei Kindern: FSME bei Kindern – nicht immer harmlos

Die Gefahr, von einer Zecke gestochen zu werden, ist bei Kindern groß. | Bild: KPixMining / AdobeStock

Nach dem Stich einer mit dem Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Virus befallenen Zecke können grundsätzlich Menschen aller Altersklassen erkranken. Am häufigsten ist das bei Personen ab 40 Jahren der Fall. 

Ungefähr 70 bis 95 Prozent der Infektionen verlaufen mit milden oder gar keinen Symptomen. Bei einem kleinen Teil der Infektionen erreicht das FSME-Virus aber das zentrale Nervensystem. Dann kann es zu schweren neurologischen Komplikationen wie Meningitis oder Enzephalitis kommen. 

Vereinzelte schwere FSME-Fälle auch bei Kindern 

Bei Kindern verlaufen FSME-Infektionen in der Regel leichter als bei Erwachsenen. Doch immerhin 25 Prozent der FSME-Erkrankungen bei Kindern sind laut Robert Koch-Institut (RKI) als schwerwiegend einzustufen (bei Erwachsenen 50 Prozent). 

Im Vergleich zu Erwachsenen treten bei Kindern auch deutlich seltener neurologische Langzeitschäden auf, zum Beispiel Konzentrations-, Gedächtnis- oder Gleichgewichtsstörungen. In zwei Prozent der Fälle ist jedoch nach Angabe des RKI damit zu rechnen. 

FSME bei Kindern: Beginn mit grippeähnlicher Symptomatik

Wenn ein Kind über grippeähnliche Symptome klagt, könnte das auf eine FSME-Infektion hinweisen. Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit von meist 7 bis 14, seltener bis zu 28 Tagen nach einem Zeckenstich auf. 

Bei einer neurologischen Mitbeteiligung kann es nach einem kurzen symptomfreien Intervall von bis zu einer Woche zu den Symptomen einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung kommen: hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Bewusstseinsstörungen. 

Bei FSME-Verdacht sollte zügig ein Arzt hinzugezogen werden.

Vorsorge: Zecken möglichst fernhalten

Die Gefahr, von einer Zecke gestochen zu werden, ist bei Kindern groß. Sie kommen häufig mit Vegetation auf einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern in Kontakt, wo der Haupt-FSME-Überträger Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) bevorzugt lauert. 

Nach dem Aufenthalt draußen sollten Kinder immer nach Zecken abgesucht werden. Helle Kleidung erleichtert die Inspektion. Am besten steckt man die Hosenbeine in die Strümpfe. Für vorübergehenden Zeckenschutz sorgen einige Repellents. 

FSME-Impfung im Kindesalter – eine Nutzen-Risiko-Abwägung

Den einzig wirksamen Schutz vor einer FSME-Erkrankung bietet jedoch die Impfung. Deren Nutzen und Risiken sollten laut RKI im individuellen Fall sorgfältig abgewogen werden. Fieber nach der Impfung könne bei circa 15 Prozent der ein- bis zweijährigen Kinder und bei 5 Prozent der Drei- bis Elfjährigen auftreten. 

Zu bedenken sei jedoch, dass es im Falle einer FSME-Erkrankung keine spezifische Behandlung gebe. Die Impfindikation sollte sich daher nach dem Expositionsrisiko richten. Nach wie vor wird in Deutschland der Großteil der FSME-Fälle in Baden-Württemberg und Bayern registriert. In den FSME-Risikogebieten trägt ungefähr jede 50. bis 100. Zecke das FSME-Virus in sich. Quelle: Robert Koch-Institut (RKI); Infozentrum für Prävention und Früherkennung