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Zum Internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar: Blutkrebs bei Kindern: Stammzellspende heilt

Registrierungsset der DKMS zur Stammzellspende
Anlässlich des Welt-Kinderkrebstags am 15. Februar ruft die DKMS dringend zu Stammzellspenden auf. | Bild: IMAGO / Future Image

Jährlich erkranken etwa 2.200 Kinder und Jugendliche in Deutschland neu an einer Krebserkrankung. Am häufigsten werden dabei Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks, Lymphknotenkrebs und Blutkrebs (Leukämie) diagnostiziert. Letzteres betrifft laut DKMS (Deutsche Knochenmarksspenderdatei) rund 700 Kinder und Jugendliche in Deutschland.

Stammzelltransplantation heilt endgültig

„In den vergangenen Jahrzehnten gab es bei der Behandlung der meisten bösartigen Erkrankungen, die bei Kindern und Jugendlichen auftreten, große Fortschritte“, sagte Peter Bader, Leiter des Bereichs Stammzelltransplantation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum Frankfurt/Main. 

Gerade bei der Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL), der häufigsten bösartigen Erkrankung bei Kindern unter sechs Jahren, könnten mittlerweile bis zu 90 Prozent der Patienten geheilt werden. Aber: „Für manche von ihnen ist für eine endgültige Heilung eine Stammzelltransplantation notwendig.“

Einen passenden Spender zu finden, gestaltet sich oft jedoch als schwierig. Gelingt es, hätten die Kinder und Jugendlichen gute Chancen auf Heilung, erklärt die DKMS. Wichtig sei, dass sich viele gesunde Menschen als Spender registrieren lassen. Daher ruft die DKMS anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar einmal mehr dazu auf.

Internationaler Kinderkrebstag am 15. Februar

Seit 2022 wird am 15. Februar der Internationale Kinderkrebstag begangen, um auf krebskranke Kinder und Jugendliche und deren Angehörige aufmerksam zu machen. 

Bei Kindern unter 15 Jahren äußert sich Krebs besonders bösartig: Tumorzellen vermehren sich sehr schnell. Am häufigsten werden Leukämien (Blutkrebs), Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks sowie Lymphknotenkrebs diagnostiziert.

Organisationen wie die Deutsche Kinderkrebsstiftung unterstützen Betroffene und Angehörige bei der Bewältigung der Erkrankung. Gleichzeitig setzen sie sich für mehr Sichtbarkeit dieser Menschen ein.

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Kinderkrebstag ruft die Deutsche Kinderkrebsstiftung dazu auf, Solidarität zu zeigen und eine goldene Schleife zu tragen. Sie signalisiere die persönliche Unterstützung, mache Mut und wecke Hoffnung, den Krebs zukünftig bei allen Kindern und Jugendlichen zu besiegen. Zudem symbolisiere sie, wie kostbar jede Hilfe ist, und sie helfe, das Thema in den öffentlichen Fokus zu rücken, erklärt Dr. Dirk Hannowsky, Geschäftsführer der Deutschen Kinderkrebsstiftung in einer Pressemitteilung. /mia

Große Spenderauswahl verbessert Transplantationschancen

Findet sich im Familienkreis kein passender Spender, sind die Patienten auf Spender angewiesen, mit denen sie nicht verwandt sind. Und genau da liegt die Herausforderung. 

Die Gewebemerkmale des Spenders müssen möglichst genau mit denen des Kranken übereinstimmen, damit es bei der Transplantation nicht zu Komplikationen kommt, so die DKMS. Es gebe mehr als 35.000 Varianten dieser Merkmale, die in Millionen verschiedenen Kombinationen vorkommen. Deshalb sei es für die Suche nach einem geeigneten Spender wichtig, eine große Auswahl überprüfen zu können.

Bei der DKMS kann sich jeder gesunde Mensch bis zum Alter von einschließlich 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender registrieren. „Die Voraussetzungen, um für ein Kind oder einen Erwachsenen zu spenden, sind gleich“, sagte Bader. 

Auch handelt es sich nach DKMS-Angaben nur bei zehn Prozent aller Stammzellenspenden um Knochenmarkentnahmen, die einen operativen Eingriff beim Spender notwendig machen. In 90 Prozent der Fälle würden die Stammzellen durch ein ambulantes Verfahren gewonnen, bei dem die erforderliche Menge an Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert werde. 

DKMS: Mehr als 110.000 Stammzellspenden

Allein bei der DKMS sind an sieben Standorten auf fünf Kontinenten mehr als 12 Millionen Freiwillige registriert, die für die weltweite Spendersuche zur Verfügung stehen. 

Bis heute hat die gemeinnützige Organisation bereits mehr als 110.000 Stammzellspenden und damit zweite Lebenschancen vermittelt, allein im Jahr 2023 waren es weltweit 5.919. Der Anteil für Kinder unter 15 Jahren lag bei 10,6 Prozent. Weltweit erhielten letztes Jahr 625 Kinder bis 14 Jahre eine Stammzellspende von DKMS-Spendern in Deutschland. 

Eine Registrierung als potenzieller Stammzellspender ist auf der Homepage der DKMS möglich. Quelle: Pressemitteilung DKMS / vs 

Deutsche Krebshilfe bietet Unterstützung

Seit vielen Jahren fördert die Deutsche Krebshilfe wichtige Forschungsvorhaben in der Kinderonkologie – und wird dies auch zukünftig tun. Darüber hinaus steht sie betroffenen Kindern und ihren Angehörigen mit Unterstützungsangeboten zur Seite. 

Zudem fördert die Deutsche Krebshilfe seit 2012 das Netzwerk „ActiveOncoKids“: Experten aus den Bereichen Sportwissenschaft, Physiotherapie, Psychologie und Kinderonkologie bieten krebskranken Kindern ein individuelles, spielerisches Bewegungsangebot an, sowohl während als auch nach der Therapie. Die Kinder werden so dabei unterstützt, einen sportlichen Wiedereinstieg in den Freizeit-, Vereins- und Schulsport zu finden oder sogar neue Sportarten für sich zu entdecken. Denn: Bewegung und Sport können dabei helfen, eine Krebserkrankung besser zu bewältigen.

In zwölf Animationsfilmen klärt die Deutsche Krebshilfe Kinder außerdem altersgerecht über die Erkrankung auf. Quellen: dpa / mia, Deutsche Krebshilfe / vs