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AMK-Meldung: Rückruf: Implicor® mit Nitrosamin verunreinigt

Nahaufnahme mehrerer Tablettenblister
Implior®  wird wegen Verunreinigungen zurückgerufen. | Bild: photopixel / AdobeStock

Eines galt von Beginn an in der Nitrosamin-Krise: Patienten, in deren Arzneimitteln Nitrosamine nachgewiesen worden sind, sollen diese ohne Alternative nicht einfach absetzen. Das gilt auch jetzt noch, rund fünf Jahre nach dem ersten Fund von NDMA (N-Nitrosodimethylamin) in Valsartan.

Die Firma Servier informiert aktuell über die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), dass Patienten, die das Fertigarzneimittel Implicor® einnehmen, darauf hingewiesen werden sollten, „die Einnahme nicht ohne Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt abzubrechen“. Eine Fortsetzung der Therapie sei mit den erhältlichen Einzelsubstanzen oder therapeutischen Alternativen möglich.Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK); https://www.abda.de/fuer-apotheker/arzneimittelkommission/amk/  

Alle Chargen von Implicor® betroffen

Gemeint sind die Wirkstoffe Metoprolol und Ivabradin. Indiziert ist das Kombinationsarzneimittel Implicor zur Behandlung der chronischen stabilen Angina pectoris.ABDA-Datenbank, Stand 1. Juli 2023  

Ersetzt werden muss das Arzneimittel nun, da alle Chargen von Implicor® 25 mg/5 mg, 50 mg/5 mg, 25 mg/7,5 mg, 50 mg/7,5 mg, 28, 56 und 98 Filmtabletten mit N-Nitroso-Metoprolol verunreinigt sind und deshalb über die AMK zurückgerufen werden.

Es besteht jedoch kein unmittelbares Risiko für Patienten, heißt es.

N-Nitroso-Metoprolol reiht sich damit ein in frühere Rückrufe aufgrund von beispielsweise N-Nitroso-Vareniclin, N-Nitroso-Quinapril, N-Nitroso-Rasagilin oder N-Nitroso-Atomoxetin.

Betroffene Implicor®-Packungen zurücksenden

Apotheken sollen die aktuell vom Rückruf betroffenen Implicor-Packungen über den pharmazeutischen Großhandel zurücksenden, sobald das APG-Formular in der pharmazeutischen Fachpresse veröffentlicht ist.