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Wetterfühlige Knochen: Gibt es das wirklich?

Alter Mann stützt sich auf Sofa ab und hält sich das schmerzende Knie
Bei Patienten mit Gicht könnten sich die Symptome bei Wetterumschwüngen verstärken. | Bild: sebra / AdobeStock

Ein Kunde erzählt Ihnen in der Apotheke, dass er den Wetterumschwung mal wieder in den Knochen spüre. Insbesondere die Knie schmerzten mal wieder stark.  

Wetterfühligkeit bzw. Meteoropathie nennt man dieses Erscheinungsbild. Viele Menschen sind davon überzeugt, körperlich Wetterveränderungen spüren zu können. Lässt sich dieses Phänomen wissenschaftlich belegen?  

Gut zu wissen: Wetterfühlig oder wetterempfindlich?

Die Begriffe Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit werden häufig synonym verwendet. Darunter wird eine erhöhte Sensibilität für Wetterveränderungen verstanden. Betroffene leiden dann häufig unter Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, gereizter Stimmung oder Müdigkeit.  

Diese Symptome werden aber mitunter auch nur der Wetterfühligkeit zugeschrieben. Im Unterschied dazu betrifft die Wetterempfindlichkeit Menschen mit bestehenden (chronischen) Erkrankungen. Bestimmte Wetterlagen können bei diesen Patienten die Symptome der vorhandenen Krankheit verstärken.

Tatsächlich gibt es bereits Belege, dass Veränderungen der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit insbesondere auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen Einfluss nehmen. 

Ein Forscher-Team aus Australien beschäftigte sich nun mit der Frage, ob wechselndes Wetter Einfluss auf die Schmerzen von Patienten mit muskuloskeletalen Beschwerden (Beschwerden am Bewegungsapparat) hat.

Erhöht das Wetter das Risiko für muskuloskeletale Schmerzen?

In ihrer Metaanalyse schlossen sie elf Fall-Crossover-Studien mit über 15.000 Teilnehmern ein, die Daten zu rund 28.000 Ereignissen für sieben Erkrankungen des Bewegungsapparates lieferten. Dazu zählten Knie-, Hüft- und Kreuzschmerzen, rheumatoide Arthritis und Gicht.

Trotz Einzelfallberichten von Patienten konnte die Auswertung der Daten nicht zeigen, dass Wetterfaktoren ein signifikant erhöhtes Risiko für rheumatoide Arthritis, Knieschmerzen oder Schmerzen im Rückenbereich darstellen.  

Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit verstärken Gicht-Symptome

Eine Ausnahme bilden Patienten mit Gicht. Für diese Patientengruppe zeigte die Metaanalyse, dass hohe Temperaturen in Kombination mit niedriger Luftfeuchtigkeit das Risiko für Schmerzen, Rötungen und Gelenkschwellungen betroffener Gelenke verdoppeln können. Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0049017224000337?via%3Dihub