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Atogepant bei Migräne seit 1. März auf dem Markt

Atogepant (Aquipta®) ist ein small molecule und bindet als Antagonist an den Rezeptor des Calcitonin Gene-Related Peptides (CGRP), das eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie der Migräne-Erkrankung spielt.
Die EU-Kommission hatte Atogepant im Sommer 2023 zur Migräneprophylaxe für erwachsene Patienten mit vier oder mehr Migränetagen pro Monat zugelassen. Nun wurde das oral einzunehmende Gepant von AbbVie am 1. März 2025 auf den deutschen Markt gebracht.
In welcher Dosierung ist Atogepant verfügbar?
Atogepant ist in den Darreichungsformen 10 mg und 60 mg erhältlich. Die empfohlene Dosierung beträgt dabei eine Tablette mit 60 mg Atogepant täglich, die unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden kann. Die Tabletten sind dabei im Ganzen zu schlucken und dürfen nicht geteilt, zerdrückt oder zerkaut werden.
Für wen ist Atogepant indiziert?
Bei Patienten, die einen starken CYP3A4-Inhibitor (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin, Ritonavir) oder einen Inhibitor des Organic Anion Transporting Polypeptide (OATP) (z. B. Rifampicin, Ciclosporin oder Ritonavir) einnehmen, wird die 10-mg-Dosierung eingesetzt.
Bei Patienten mit schwerer oder terminaler Niereninsuffizienz beträgt die empfohlene Dosis ebenfalls 10 mg einmal täglich.
Zur Erinnerung: Was bedeutet CYP3A4?
Die Cytochrome P450 (CYP) sind eine Familie von Enzymen, die für den Metabolismus von Arzneistoffen von zentraler Bedeutung sind. Wichtige Mitglieder sind beispielsweise CYP2B6, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6 und CYP3A4.
Arzneistoffe, die von CYP-Enzymen verstoffwechselt werden, sind anfällig für Wechselwirkungen, da andere Medikamente die CYP-Enzyme hemmen oder ihre Wirkung verstärken können. Dadurch steigt das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen oder für einen Wirkungsverlust. /vs
Wer darf Atogepant nicht einnehmen?
Atogepant sollte nicht bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz zum Einsatz kommen.
Indiziert ist das Arzneimittel nur bei Erwachsenen, denn zur Sicherheit und Wirksamkeit von Atogepant bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor.
Ebenso nicht empfohlen wird die Anwendung von Atogepant während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass Atogepant in die Muttermilch übergeht und ein Risiko für das Neugeborene bestehen könnte. Atogepant sollte daher nicht angewendet werden, wenn Patientinnen stillen oder beabsichtigen zu stillen. Quellen:
- Mehr Migränefreiheit – AQUIPTA® zur effektiven und einfachen Prophylaxe ab 1. März 2025 verfügbar. Pressemitteilung von AbbVie vom 18. Februar 2025
- Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Aquipta, https://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2023/20230811159911/anx_159911_de.pd