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Fasten liegt bei jungen Menschen im Trend

Auf einem weißen Teller liegen Holzgabel und Holzlöffel
Vor allem Menschen unter 30 Jahren halten das Fasten für sinnvoll. | Bild: SewcreamStudio / Adobe Stock

Mit dem Ende der Narrenzeit beginnt für viele die Fastenzeit. Traditionell fasten Christen ab Aschermittwoch bis Ostern. Aber auch zahlreiche nicht Gläubige nutzen diese 40 Tage, um bewusst auf etwas zu verzichten. 

Gut zu wissen: Warum fastet man?

Die Gründe für eine Fastenzeit können sehr unterschiedlich sein. In vielen Religionen hat das Fasten eine lange Tradition. Meist spielt das Nicht-Essen eine untergeordnete Rolle, vielmehr soll eine innere Einkehr oder Reinigung von Körper und Geist erzielt werden.

Viele Menschen fasten aber auch, um ihr Gewicht zu reduzieren. Das Intervallfasten ist hierbei eine beliebte Methode.

Mit dem Verzicht auf bestimmte Dinge wie Alkohol oder Nikotin möchte Menschen manchmal auch ihre Lebens- und/oder Ernährungsgewohnheiten verändern. Das Fasten kann hierbei als Starthilfe genutzt werden.

Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt auf, dass etwa zwei Drittel der Deutschen (67 Prozent) Fasten aus gesundheitlicher Sicht für sinnvoll halten. 

Auf der anderen Seite kommt für mehr als jeden Fünften (21 Prozent) Fasten gar nicht infrage. Für die nach Angaben der Krankenkasse repräsentative Umfrage wurden vom 6. bis 9. Februar 1.005 Personen ab 18 Jahren online befragt.

Verzicht auf Alkohol am häufigsten

Dabei möchten die meisten Fasten-Fans wie in den letzten Jahren auf Alkohol verzichten. Die geplante Abstinenz liegt in diesem Jahr bei 77 Prozent – so hoch wie noch nie. 

Je nachdem, wie stark das eigene Trinkverhalten von Alkohol geprägt war, können sich erste positive Effekte auf die Gesundheit bereits nach zwei bis drei Wochen bemerkbar machen. Der Schlaf verbessert sich, das Immunsystem wird gestärkt und die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit nehmen zu. Auch ein gesenkter Blutdruck lässt sich bereits nach etwa zwei Wochen Alkoholverzicht feststellen.

Umfragen nach dem Dry January haben zudem ergeben, dass ein zeitlich begrenzter Alkoholverzicht viele Menschen animiert, dauerhaft weniger Alkohol zu konsumieren.

Fasten: Verzicht auf Süßes gut für die Gesundheit

In der forsa-Umfrage gaben Frauen häufiger als Männer an, auf Süßigkeiten oder Fleisch verzichten zu wollen. Insgesamt hat sich die Rangliste der Dinge, auf die verzichten werden soll, nicht verändert. Auf Platz 2 liegt der Süßigkeitenverzicht mit 72 Prozent, der Fleischverzicht mit 54 Prozent auf Platz 3, gefolgt von Rauchen und Fernsehen. 

Den Zuckerkonsum etwas herunterzuschrauben, ist definitiv sinnvoll. Die schädlichen Folgen von zu viel Zucker sind hinlänglich bekannt: Übergewicht, Diabetes und Karies können bereits Kinder und Jugendliche betreffen. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können durch zu viel Zucker begünstigt werden.

Bereits nach wenigen Tagen Zuckerverzicht wird der Stoffwechsel entlastet und der Blutzucker stabilisiert sich. Durch die mit dem Zuckerverzicht einhergehende Kalorienreduktion kann sich auch das Körpergewicht verringern. Manch einer wird zudem positive Veränderungen im Hautbild bemerken.

Gut zu wissen: Nebenwirkungen von Fasten

Bei einem Verzicht auf Nahrungs- oder Genussmittel können Nebenwirkungen auftreten wie

  • Kopfschmerzen,
  • Kreislaufstörungen,
  • Blähungen,
  • Herzbeschwerden,
  • Depressionen oder
  • Schlafstörungen.

Daher sollte Fasten erst nach vorheriger Absprache mit einem Arzt durchgeführt werden. Ausreichendes Trinken kann die Begleiterscheinungen mildern.

Digital Detox: kein Handy oder Computer

Auch der Verzicht auf private Internet- und Computernutzung ist weiterhin für viele eine Option. Jeweils gut ein Viertel würde auf das Smartphone oder auf das Internet generell verzichten (26 Prozent). Immer beliebter wird außerdem der Verzicht auf das Fernsehen. In diesem Jahr würden 42 Prozent am ehesten darauf verzichten. Die letzten Jahre waren es noch 39 Prozent.

Mehr Jüngere fasten

In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist Fasten besonders angesagt. So gaben 73 Prozent an, schon mindestens einmal bewussten Verzicht geübt zu haben. Nur zehn Prozent dieser Altersgruppe schließt Fasten für sich dagegen aus. 

Je älter die Befragten waren, desto geringer war das Interesse am Fasten. Bei den über 60-Jährigen wollte fast jeder Dritte (30 Prozent) nicht fasten.

Verglichen mit dem Durchschnitt über alle Altersklassen hinweg würden laut der Umfrage Jüngere deutlich häufiger kein Fleisch mehr essen (62 Prozent). Auch beim Rauchen (58 Prozent) und Fernsehen (46 Prozent) liegen deren Ambitionen über dem Schnitt aller Altersstufen. 

Dagegen würden bei den über 60-Jährigen nur 48 Prozent weniger Fleisch essen. Aufs Rauchen würden in dieser Altersgruppe 40 Prozent verzichten und aufs Fernsehen 26 Prozent. Quelle: DAK-Gesundheit 

Gut zu wissen: Wer sollte nicht fasten?

Bezieht sich das Fasten auf die Nahrungsmittelaufnahme, ist es für folgende Personen nicht bzw. nicht ohne ärztliche Rücksprache geeignet:

  • Schwangere und Stillende
  • Menschen mit chronischen Krankheiten
  • Menschen mit Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus Typ 1)
  • Menschen mit Untergewicht
  • Menschen mit psychischen Problemen (Risiko für Essstörungen)
  • Menschen mit schweren Nieren- oder Herzerkrankungen sowie Krebs
  • Pflegebedürftige

Wer sich nicht sicher ist, ob Fasten seiner Gesundheit zuträglich ist, sollte vorher ärztlichen Rat einholen.