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Für den Herzschutz: Nach Infekt Vorsicht beim Sport!

Erschöpfte Sportlerin auf Laufband
Nach einer Erkältung oder einem grippalen Infekt sollte langsam ins Training wieder eingestiegen werden. | Bild: blackday / AdobeStock

Noch ist die Erkältungszeit nicht vorbei. Auch wenn mancher Infekt harmlos erscheint, heißt es im Falle von Husten, Schnupfen, Fieber und Co.: keine körperliche Belastung oder Sport! Denn Infektionserreger können auch den Herzmuskel befallen. 

Wird eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nicht erkannt, drohen bei körperlicher Anstrengung Herzschäden. Es kann dann zu schwerer Herzschwäche kommen, im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod

Besonders vorsichtig sollten Herzpatienten sein, die zum Beispiel durch Vorhofflimmern, koronare Herzkrankheit oder Herzklappenerkrankung vorbelastet sind. Das betont die Deutsche Herzstiftung und weist auf richtiges Verhalten hin. 

Gut zu wissen: Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung 

Eine Myokarditis gibt sich nicht klar zu erkennen. Die Anzeichen sind eher unspezifisch. Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung können sein, wenn

  • man nach einem Infekt müde und abgeschlagen ist,
  • sich Luftnot und Kurzatmigkeit einstellen,
  • ein Engegefühl in der Brust oder Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten oder
  • es zu vermehrtem Herzstolpern kommt.

Bei solchen Symptomen rät die Deutsche Herzstiftung dringend zu einem Arztbesuch. Mittels Blutuntersuchung, EKG, Herz-Ultraschall und im Zweifelsfall einer Kardio-MRT lasse sich die Herzbeteiligung nachweisen.  

Grippeschutz ist Herzschutz – Influenza-Impfung ratsam 

Um sich gegen eine Herzbeteiligung zu wappnen, sollten sich gerade Herzpatienten gegen Influenza impfen lassen, empfiehlt Professor Dr. med. Jürgen Scharhag von der Deutschen Herzstiftung. 

Denn die Grippe wirke sich bei circa jedem zehnten Erkrankten auch auf das Herz aus – unter anderem als Myokarditis. Eine Grippeimpfung reduziere die Erkrankungswahrscheinlichkeit oder zumindest die Erkrankungsschwere und damit auch das Myokarditis-Risiko. 

Erkältung: Vor Trainingsbeginn symptomfreie Tage abwarten 

Wenn auch seltener als Influenzaviren können Erkältungserreger ebenfalls eine Herzmuskelentzündung verursachen, erklärt Professor Scharhag. Vor allem, wenn Infekte verschleppt werden, könnten sie gefährlich fürs Herz werden. Deshalb sollte generell für die Dauer der Erkrankung auf körperliche Anstrengung, insbesondere Sport, verzichtet werden. 

Bei einem grippalen Infekt der oberen Atemwege müsse man meist zwischen sieben und 14 Tagen pausieren, bei einer Influenza mindestens 14 Tage. Den sportlichen Neustart sollte man zunächst mit niedrigen Belastungsintensitäten beginnen. Davor sollten aber wenigstens zwei bis drei symptomfreie Tage liegen. 

Sport nach Erkältung, Grippe und Co.: Das ist zu beachten

Der Kardiologe nennt weitere Punkte, die bei Erkältung, grippalem Infekt oder Grippe zu beachten sind:

  • Je stärker der Infekt war, desto länger sollte die Sportpause sein.
  • Bereits bei leichten Symptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten sollte auf Sport und Training verzichtet werden.
  • Absolut tabu ist Sport bei Gliederschmerzen und Fieber. Stattdessen ist körperliche Schonung erforderlich.
  • Besteht wieder gute Leistungsfähigkeit – erkennbar beim Treppensteigen – kann mit sanftem Training gestartet werden. Dieses sollte je nach Befindlichkeit über ein bis zwei Wochen gesteigert werden.
  • Wurde eine Herzbeteiligung/Myokarditis festgestellt, muss mindestens drei Monate lang mit sportlicher Aktivität pausiert werden. Die Sporttauglichkeit muss anschließend sportkardiologisch beurteilt werden.

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.