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Stada Health Report 2023: Jeder dritte Deutsche schläft schlecht

Schlaflose Frau sitzt erschöpft auf Bettkante
Vor allem Frauen leiden in Deutschland unter schlechtem Schlaf. | Bild: stokkete / AdobeStock

Jeder dritte Deutsche hat einen schlechten Schlaf und schläft damit schlechter als die Bewohner europäischer Nachbarländer. Das zeigt der diesjährige Stada Health Report. 

Zur Erinnerung: Was ist der Stada Health Report?

Mit dem jährlichen Stada Health Report führt der Pharmakonzern Stada schon seit ein paar Jahren große Gesundheitsstudien in Europa durch.  

Der Report soll ein Stimmungsbarometer am Puls der Bevölkerung sein. Dazu werden Bürger über ihre Meinung zu gesundheitlichen Themen befragt. Die aktuell veröffentlichten Daten basieren auf der repräsentativen Befragung von fast 30.000 Menschen zwischen 18 und 99 Jahren in 15 Ländern (darunter 2.000 in Deutschland). Die Erhebung mittels Online-Fragebogen findet meist zwischen Mitte März und Mitte April statt. /wf

Auch die Barmer Krankenkasse hat nach einer aktuellen Auswertung ihrer Versichertendaten festgestellt, dass die Zahl ihrer Versicherten, die an Schlafstörungen leidet, in den Jahren 2012 bis 2022 von fünf auf sieben Prozent gewachsen ist. Das entspreche einer Steigerungsrate von 36 Prozent. 

Wer schläft besonders schlecht?

Von den 36 Prozent, die beim Stada Health Report angaben, nachts schlecht zu schlafen, bewerteten fünf Prozent ihre Schlafqualität sogar als „sehr schlecht“. Besonders Frauen scheinen unter Schlafmangel zu leiden. Laut des Reports gaben 42 Prozent von ihnen an, einen schlechten Schlaf zu haben. Unter den Männern waren es nur 30 Prozent.

Schlafmangel betrifft zudem vor allem die mittleren und älteren Altersgruppen. Während 38 Prozent der Deutschen im Alter von 35 bis 69 Jahren schlecht schlafen, hat sich die Schlafqualität der Jüngeren (18- bis 24-Jährige) verbessert: 2022 litten noch 47 Prozent unter schlechtem Schlaf, dieses Jahr sind es nur noch 32 Prozent.

Warum schlafen die Deutschen schlecht?

Und dies ist eine erstaunliche Entwicklung, da sich viele Menschen derzeit große Sorgen machen. Kriege, finanzielle Unsicherheiten und persönliche Krisen beeinträchtigen die psychische Gesundheit stark.  

Die Schlafqualität scheint gemäß dem Health Report eng mit finanziellen Sorgen zusammenzuhängen. Jeder Zweite (50 Prozent), der sich Sorgen um seine finanzielle Situation macht, schläft schlecht – im Gegensatz zu 31 Prozent derjenigen, die sich finanziell sicher fühlen.  

Folgen von Schlafmangel unterschätzt

Nur wenige der Befragten beachten jedoch, dass sich anhaltender Schlafmangel negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Zwar wissen die meisten, dass zu wenig und schlechter Schlaf zu Müdigkeit (83 Prozent), Konzentrationsschwierigkeiten (79 Prozent), Gereiztheit (78 Prozent) oder Kopfschmerzen (61 Prozent) führen kann.  

Aber nur wenigen ist bewusst, dass Schlafmangel auch Infektionen (44 Prozent) und Übergewicht (31 Prozent) begünstigen kann. Die Mehrzahl (78 Prozent) weiß außerdem nicht, dass zu wenig Schlaf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.  

Die Barmer mahnt, dass weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könne. Zudem kann Schlafmangel auch das Demenzrisiko erhöhen. Deshalb sollte andauernde Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abgeklärt werden.

Zeitumstellung: ein potenzieller Schlafräuber

Außerdem macht die Krankenkasse darauf aufmerksam, dass auch die Zeitumstellung dieses Wochenende ein weiterer Faktor sein könnte, der sich temporär negativ auf den Schlaf auswirkt. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander.

Tipps für ein besseres Einschlafen:

  • Feste Schlafenszeiten: An allen Tagen in der Woche am besten immer zur gleichen Zeit schlafen gehen.
  • Schlaffördernde Umgebung: Das Schlafzimmer abdunkeln, künstliche Lichtquellen (wie vom Smartphone oder Wecker) vermeiden, eine passende Matratze, Ruhe und ein gutes Raumklima bei Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad fördern einen erholsamen Schlaf und erleichtern das Einschlafen.
  • Ausreichend Bewegung: Regelmäßige körperliche Bewegung sorgt für Entspannung. Der Körper fühlt sich abends ausgelastet und kommt leichter zur Ruhe.  
  • Ausgewogene Ernährung: Schwere Speisen, Alkohol und Tabak sollten kurz vor der Schlafenszeit vermieden werden. Auch anregende Getränke wie Kaffee, schwarzer und grüner Tee oder koffeinhaltige Softgetränke sollten nur mit zeitlichem Abstand zur Schlafenszeit konsumiert werden.
  • Entspannung fördern: Feste Einschlafrituale oder gezielte Entspannungsübungen können dabei helfen, leichter in den Schlaf zu finden.