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Studie: Impfdosen besser immer in den gleichen Arm

Frau zeigt Oberarm mit Pflaster
Erfolgt die erste und zweite Dosis einer Corona-Impfung in den gleichen Arm, werden schneller Antikörper gebildet. | Bild: Orathai / AdobeStock

Beim Impftermin stellt sich oft die Frage: rechts oder links? Die Entscheidung scheint Forschern zufolge nicht ganz unwichtig zu sein. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie im Fachblatt „Cell“.

Beide Impfdosen in gleichen Arm für bessere Immunantwort

Bei Impfungen wird eine harmlose Version eines Krankheitserregers oder nur ein Teil davon in den Körper gebracht. Das Forschungsteam entdeckte, dass sogenannte B-Gedächtniszellen, die zur Erkennung von Krankheitserregern entscheidend sind, in jenen Lymphknoten bleiben, die der Einstichstelle am nächsten liegen. Bei einer Auffrischimpfung an derselben Stelle konnten die B-Gedächtniszellen somit besser aktiviert werden, um passende Antikörper zu bilden. 

Für die Studie untersuchten die Forschenden zunächst Mäuse. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden dann mit menschlichen Probanden und dem Corona-Impfstoff von Biontech überprüft – 20 bekamen ihre Booster-Dosis in den gleichen Arm wie die erste Dosis, zehn bekamen die zweite Dosis in den anderen Arm als beim ersten Mal.

„Diejenigen, die beide Dosen in den gleichen Arm bekamen, entwickelten deutlich schneller Antikörper gegen SARS-CoV-2 – innerhalb der ersten Woche nach der zweiten Dosis“, wird Co-Autorin Alexandra Carey-Hoppé zitiert. 

„Dies ist eine grundlegende Entdeckung darüber, wie sich das Immunsystem organisiert, um besser auf äußere Bedrohungen reagieren zu können – die Natur hat sich dieses geniale System ausgedacht und wir beginnen gerade erst, es zu verstehen“, betont Studienleiter Tri Phan von der Universität New South Wales in Sydney und dem australischen Forschungsinstitut Garvan Institute of Medical Research.

Studienergebnisse für zukünftige Impfungen hilfreich

Ihre Kollegin Mee Ling Munier gibt aber Entwarnung für alle bereits Geimpften, was die langfristigere Wirkung angeht: „Wenn Sie Ihre Corona-Impfungen in unterschiedliche Arme bekommen haben, machen Sie sich keine Sorgen – unsere Forschung zeigt, dass die Unterschiede im Schutz über die Zeit hinweg abnehmen.“ In einer Pandemie könne es jedoch für die Immunität der Bevölkerung eine entscheidende Rolle spielen, wie schnell der Schutz sich entwickle.

Das Team sieht in seiner Forschung auch hilfreiche Erkenntnisse für die künftige Entwicklung von Impfstoffen, etwa solche, die weniger Auffrischungen benötigen. 

Aber: Nur Corona-Impfstoffe wurden getestet

Hier seien nur Corona-Impfstoffe getestet worden, andere müssten folgen, bemerkt Autor Phan. Das Team gehe jedoch davon aus, dass die Erkenntnisse für andere Impfungen ebenso gelten.

Der Mikrobiologe und Immunologe Christian Bogdan von der Universität Erlangen-Nürnberg hält weitere Forschung für notwendig, um herauszufinden, ob der Effekt auch bei anderen Impfstoffen nachgewiesen werden kann. Außerdem sei unklar, wie lang der an sich bekannte Effekt anhält und ob er auch für die klinische Schutzwirkung eine Bedeutung habe – denn für diese sei nicht nur die Menge und Qualität der Antikörper relevant. Quelle: dpa / mia 

Europäische Impfwoche 2025

Jedes Jahr in der letzten Aprilwoche begeht die Europäische Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Europäische Impfwoche. Damit soll auf die Bedeutung von Impfmaßnahmen für die Prävention von Krankheiten und den Schutz von Menschenleben aufmerksam gemacht werden.

Dieses Jahr wird mit dem Motto: „Impfungen für alle sind menschlich möglich“ auf die Notwendigkeit der gleichmäßigen Durchimpfung hingewiesen.

Auf PTAheute.de möchten wir diese Aktion mit ausgewählten Beiträgen unterstützen. Sie erhalten Informationen zu den Impfungen gegen FSME, Tetanus, Dengue-Fieber und Tollwut. Außerdem erklären wir, was mRNA-Impfstoffe und was Lebendimpfstoffe sind, und geben Hinweise, worauf bei Impfungen in der Apotheke zu achten ist.