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Sind regelmäßige Sehtests sinnvoll?

Brille mit schwarzem Gestell liegt auf Buchstabenblatt für Sehtests
Auch ohne Sehprobleme sollten regelmäßige Sehtests in Anspruch genommen werden. | Bild: contrastwerkstatt / AdobeStock

Viele Menschen machen sich Sorgen um ihre Sehkraft und Augengesundheit. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie diese regelmäßig checken lassen. Dem Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS) zufolge war etwa ein Drittel der Deutschen während der letzten fünf Jahre nicht bei der Augenvorsorge.  

Die Allensbach-Brillenstudie 2024/25 weist außerdem darauf hin, dass vor allem jüngere und ältere Menschen gern auf Sehtests verzichten: Rückläufig war die Vorsorgequote bei den 16- bis 29-Jährigen sowie bei Menschen über 60.  

Dabei gibt es ganz klare Empfehlungen, in welchem Alter man seine Sehkraft wie oft überprüfen lassen sollte.  

Brillenträger gehen häufiger zum Sehtest

Zunächst einmal muss man die Zahlen differenziert betrachten. Brillenträger gehen nämlich durchaus zum Sehtest: 88 Prozent waren in den vergangenen drei Jahren bei der Untersuchung, während die Quote unter den Befragten ohne Sehhilfe bei nur 40 Prozent liegt.  

Dabei sind gerade Menschen, deren Sehtest über drei Jahre zurückliegt, überzeugt, dass Augenärzte ihr Ergebnis als unzureichend einstufen würden. Wer regelmäßig zur Kontrolle geht, schätzt das zu erwartende Ergebnis dagegen deutlich besser ein.  

Wer sollte wie oft zum Sehtest?

Das KGS gibt für verschiedene Lebensphasen passende Empfehlungen. Wer diese einhält, erhöht seine Chancen auf gutes Sehen über das gesamte Leben hinweg – sei es dank passender Sehhilfe oder durch die rechtzeitige Behandlung von Augenkrankheiten.  

Kinder sollten ihre erste Sehanalyse vor der Einschulung absolvieren, idealerweise rund um den zweiten Geburtstag – vor allem, wenn beide Eltern eine Brille tragen. Danach sollten alle drei Jahre Sehtests erfolgen, bei Kindern mit Brille oder Sehproblemen sogar jährlich.  

Die Drei- beziehungsweise Ein-Jahres-Intervalle gelten genauso für Jugendliche und junge Erwachsene. Jährliche Untersuchungen sind jedoch nicht nur für Brillenträger, sondern auch bei regelmäßig hohen Bildschirmzeiten angebracht.  

Ab 40 Jahren sollten Menschen ohne bekannte Sehschwäche alle zwei Jahre zum Sehtest gehen, ab 60 jährlich, denn nur so lassen sich altersbedingte Veränderungen wie Alterskurz- oder -weitsichtigkeit und Grauer oder Grüner Star rechtzeitig erkennen. Erwachsenen mit Sehhilfe wird ein jährlicher Sehtest dringend empfohlen.  

Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) rät außerdem Diabetikern zu einem jährlichen Sehtest inklusive Netzhautuntersuchung, denn es kann zu einer diabetischen Retinopathie (Netzhautschädigung bis hin zur Ablösung) kommen.

Diese Symptome sind Anlass für einen Sehtest

Unabhängig von den empfohlenen Intervallen ist bei den folgenden Erscheinungen ein Sehtest dringend angeraten:

  • schnelles Ermüden beim Lesen
  • Kopfschmerzen
  • trockene Augen
  • Lesen funktioniert nur noch „am langen Arm“
  • Blendempfindlichkeit
  • Sehschwankungen
  • Veränderung der Brillenverträglichkeit

Geeignete Sehtests bieten neben Augenärzten und Augenoptikern auch Kinderärzte mit Sehsprechstunde und Optometristen an. Quelle:
- https://www.sehen.de/presse/pressemitteilungen/seh-gesundheit-und-technik/zum-zahnarzt-ja-zum-sehtest-nein/
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wie-oft-zum-augenarzt-157805/
- https://www.sehen.de/presse/pressemitteilungen/zahlen-fakten/allensbach-brillenstudie-2024-25/
- https://unserauge.de/was-ist-der-unterschied-augenarzt-optiker-und-optometrist-erklaert/
 

Gut zu wissen: Was ist ein Optometrist?

Optometristen haben in der Regel eine Hochschulausbildung, und ihr Tätigkeitsbereich überschneidet sich teilweise mit denjenigen von Optikern und Augenärzten.  

Er beinhaltet Augenprüfung, Brillenglasbestimmung, Anpassen und Verkauf von Sehhilfen sowie das Erkennen von Augenkrankheiten, wobei Letztere durch einen Augenarzt bestätigt werden müssen.  

In Deutschland ist es möglich, dass qualifizierte Augenoptikermeister nach einer vorgeschriebenen Weiterbildung eine Optometrie-Qualifikation erlangen.