Was hilft gegen trockene Haut?

Ist die Ursache für die trockene Haut noch nicht bekannt, sollte zunächst der Lebensstil überprüft und gegebenenfalls geändert werden:

• Wird genug getrunken?

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt für Erwachsene eine Trinkmenge von ca. 1,5 l pro Tag. Bei großer Hitze oder sportlicher Betätigung können ein halber bis ein ganzer Liter pro Stunde zusätzlich nötig sein. Als ideale Durstlöscher werden Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees sowie Saftschorlen im Verhältnis 1:3 genannt (1 Teil Saft + 3 Teile Wasser).

• Ist die Ernährung ausgewogen und vitaminreich?

Obst und Gemüse sollten täglicher Bestandteil des Speiseplans sein. Die DGE empfiehlt „5 am Tag“ – damit sind 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst gemeint (1 Portion = 1 „Handvoll“). Als Lieferanten der Vitamine C, B3 (Niacinamid), B7 (Biotin), D und E unterstützen sie die Bildung von Hautzellen und Kollagen und tragen zum Schutz vor freien Radikalen sowie zur Regulierung des Feuchtigkeitsgehaltes der Haut bei.

• Stimmt der Zinkhaushalt?

Das Spurenelement ist an der Synthese von Kollagen und verschiedenen Regenerationsmechanismen beteiligt. Ein hoher Zinkgehalt findet sich in Milch, Eiern und verschiedenen Getreidearten.

• Wie hoch ist der Alkohol- und Tabakkonsum?

Alkohol ist als Zellgift an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt. Laut DGE gibt es keine risikofreie Menge, allenfalls Richtwerte, die als akzeptabel eingestuft werden. Auch für Tabak sind keine Angaben über eine risikofreie Konsummenge bekannt.

• Wie sieht es mit dem Dusch- und Badeverhalten aus?

Es wird empfohlen, nicht öfter als jeden 2. Tag zu duschen und maximal 2x pro Woche ein Vollbad zu nehmen. Die Wassertemperatur sollte in beiden Fällen 35 °C nicht überschreiten. Ein Duschbad sollte maximal 10 min, ein Vollbad maximal 20 min. dauern. Für die Reinigung eignen sich pH-neutrale seifenfreie Syndets ohne Alkohol und Parfum. Mit einer etwa erbsengroßen Menge reicht es aus, die geruchsanfälligen Stellen (Achselhöhlen, Genitalbereich und Füße) zu reinigen. Rückfettende Substanzen im Duschgel bzw. Ölbäder pflegen die Haut bereits bei der Reinigung. Trotzdem sollte jeweils im Anschluss ein geeignetes Pflegeprodukt aufgetragen werden.

• Wird zuverlässig Sonnenschutz angewendet?

Da eine gestörte Hautbarriere durchlässiger für UV-Strahlung ist als gesunde Haut, ist es besonders wichtig, die Haut vor der Sonne zu schützen. 

Um die gestörte Hautbarriere zu reparieren, müssen Lipide und Feuchthaltefaktoren zugeführt werden. Zusätzlich können Wirkstoffe zur Juckreizlinderung und Abmilderung von Hautreizungen und Entzündungen enthalten sein.

Zu den feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen gehören:

• Natürliche Feuchthaltefaktoren (NMF, natural moisturing factors) wie Harnstoff, Milchsäure, Natriumlactat, Natriumpyrrolidinsäure und Aminosäuren
• Alkohole wie Propylenglykol, Butylenglykol, Glycerol, kurzkettige Macrogole, Zucker und Zuckeralkohole
• Totes-Meer-Salz
• Proteine wie Kollagen und Elastin
• Hyaluronsäure

Rückfettende Substanzen sind z. B.  Ceramide, Sheabutter und verschiedene pflanzliche Öle wie z. B. Oliven-, Borretsch-, Argan- und Nachtkerzenöl.  

Hautberuhigend wirken z. B. Bisabolol, Allantoin, Ectoin, Aloe vera, Panthenol und Niacinamid.  

Zur Juckreizstillung können Harnstoff (Urea) in einer Konzentration > 10 Prozent und Polidocanol eingesetzt werden.

In der Apotheke stehen verschiedene Kosmetikserien zur medizinischen Hautpflege zur Verfügung. Im Folgenden werden einige Beispiele genannt:

Dermasence: Ein roter Strich auf der Umverpackung kennzeichnet alle Produkte, die bei trockener Haut angewendet werden können. Besonders gut geeignet ist die Pflegeserie Adtop – diese vereint Reinigungs- und Pflegeprodukte und setzt auf die Wirkung von Urea, Glycerin, Jojoba- und Olivenöl sowie Bisabolol. Speziell gegen Juckreiz gibt es die Polaneth-Produkte mit Polidocanol.  

La Roche-Posay: Die Reinigungs- und Pflegeserie Lipikar verbessert die Hautbarriere mit Aqua posae filiformis (einem firmeneigenen patentierten Wirkstoff), Niacinamid, Sheabutter und Urea. Der Lipikar Stick kann als Soforthilfe für besonders stark juckende Hautstellen eingesetzt werden.

Eubos: Jojoba-, Soja- und Mandelöl sowie Kamillenextrakt sorgen in der Basispflege-Serie für ein entspanntes Hautbild. Bei besonders trockener oder juckender Haut empfiehlt sich die Serie „Intensive Care“ mit Urea, Glycerin, Mandelöl und Allantoin.

Linola: Die für die Hautbarriere essenzielle Linolsäure ist der hauptwirksame Bestandteil in den Linola-Pflegeprodukten. Je nach Ausprägung der Symptome kann zwischen der Linola Hautmilch leicht, der Linola Hautmilch und der Linola forte Hautmilch gewählt werden.

Bionorica Derma Line: Mit Ingwerextrakt, CBD und Sheabutter hat diese Pflegeserie eine bisher einzigartige Zusammensetzung. Die Basispflege umfasst eine Lotion, eine Gesichts- und eine Handcreme. Für besonders trockene und juckende Haut gibt es die Atopi Intensivpflege. https://www.gd-online.de/german/veranstalt/images2009/GD_LLPflegeundReinigungtrockenerHaut30.04.2009.pdf
https://www.gd-online.de/german/veranstalt/images2002/Trockene%20Haut.pdf
Ellsässer: „Körperpflege und Kosmetik“, Springer-Verlag, 2. Auflage 2008
https://www.dge.de/presse/meldungen/2020/dge-veroeffentlicht-trinktipps-in-leichter-sprache/#:~:text=Rund%201%2C5%20Liter%20pro,erfüllt%20im%20Körper%20viele%20Funktionen.
https://www.dermasence.de/meine-haut/hauttyp/trockene-haut
https://www.bionorica-dermaline.de/dermaline-lp1?gclid=CjwKCAjwr_CnBhA0EiwAci5siv19jiM29JF50euShsUHyrOG6-U5BdRxXk63GXCqRANFyViYfPrE2BoCrA4QAvD_BwE
https://www.larocheposay.de/trockene-haut#trockenehaut