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Vielsagende Blicke – Welche Krankheiten sich am Auge zeigen

Bild:  Syda Productions / AdobeStock

Bluthochdruck

Eine Erkrankung, von der Betroffene meist lange Zeit nichts spüren, ist Bluthochdruck. Doch bei der augenärztlichen Untersuchung des Augenhintergrunds finden sich häufig typische Gefäßveränderungen an der Netzhaut: Die Gefäße sind verengt und gestreckt, außerdem können sich winzige Blutungen und Schwellungen zeigen.

Diabetes

Verändert sich plötzlich oder mehrmals am Tag die Sehschärfe, kann das ein Warnzeichen für einen unerkannten Diabetes sein. Steigende Blutzuckerspiegel führen zu Wassereinlagerungen in der Augenlinse, wodurch sich deren Form und folglich die Brechkraft verändert.

Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte führen zu den typischen Netzhautschäden (diabetische Retinopathie). Die feinen Blutgefäße der Retina werden durchlässig und brüchig. Bei der Inspektion der Netzhaut lassen sich winzige Blutungen oder Aussackungen sowie Gefäßneubildungen feststellen.

Schilddrüsenüberfunktion

Störungen der Schilddrüsenfunktion, insbesondere der Morbus Basedow mit einer Überfunktion der Schilddrüse, können sich ebenfalls schmerzlos am Auge bemerkbar machen. Da sich das Gewebe in der Augenhöhle entzündet und verdickt, kommt es zum Hervortreten der Augäpfel aus der Augenhöhle (Exophthalmus). Die Augen erscheinen dann sehr groß und zwischen Iris und Oberlid zeigt sich das „Weiße“ des Auges.

Rheuma und MS

Da rheumatischen Erkrankungen entzündliche Prozesse zugrunde liegen, zeigt sich auch Rheuma mitunter zuerst am Auge – oft in Form einer Entzündung der Iris. Auch das entzündliche Geschehen bei der Multiplen Sklerose kann sich am Auge manifestieren, vor allem in Form einer Entzündung des Sehnervs. Die Patienten sehen dann unscharf, Farben erscheinen blass und Augenbewegungen schmerzen. Bei der augenärztlichen Untersuchung ist zudem eine veränderte Pupillenreaktion feststellbar.

Borreliose und mehr

Auch verschiedene infektiöse Erkrankungen zeigen sich manchmal zuerst am Auge. So kann beispielsweise eine Borreliose zu Entzündungen am Auge führen. Davon können Bindehaut, Hornhaut oder Lid betroffen sein. Eine Tuberkulose kann eine Entzündung der mittleren Augenhaut auslösen – eine sogenannte Uveitis. Die Betroffenen registrieren neben einer starken Rötung vor allem eine Sehverschlechterung. Ähnliches gilt für eine Syphilis, die ebenfalls auf die Augen übergreifen kann.

Corona-Impfnebenwirkung

Nach einer COVID-19-Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff sind bekanntlich in seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen aufgetreten. Diese mutmaßliche Impfkomplikation gibt sich meistens am Auge zu erkennen – durch eine Stauungspapille. Hierbei handelt es sich um eine Schwellung an der Austrittsstelle des Sehnervs aus der Retina. Bei einer Untersuchung des Augenhintergrunds ist sie zu erkennen. Bei ungewohnt starken Kopfschmerzen nach einer solchen Impfung empfiehlt es sich daher, zuerst einen Augenarzt aufzusuchen. Quelle: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG)