Aktuelles

In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.

4 min merken gemerkt Artikel drucken

Wie sich Asthma im Laufe des Lebens verändert

männliche Hand hält Asthma-Notfallspray
Unbehandelt kann Asthma schwerwiegende Folgen haben. | Bild: AntonioDiaz / AdobeStock

Es pfeift beim Atmen, die Luft wird knapp: Asthma ist eine weit verbreitete Krankheit in Deutschland. Mit der richtigen Behandlung können die Beschwerden vermindert werden. Heilbar ist Asthma jedoch nicht.  

In den verschiedenen Lebensphasen kann sich Asthma aber verändern und sogar von allein verschwinden. Ein Überblick:

Zur Erinnerung: Was genau versteht man unter Asthma?

Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der Entzündungsvorgänge in den Bronchien ablaufen. Dadurch kommt es zu einer bronchialen Überempfindlichkeit, die mit einem Anschwellen der Schleimhäute, verstärkter Schleimproduktion und einer Verengung der Bronchien einhergeht.  

Betroffene leiden unter Hustenreiz, Engegefühl in der Brust, pfeifender Atmung und anfallsartig auftretender Atemnot. /ab

Asthma im Kindesalter sehr individuell

Im Kindesalter gehört Asthma neben Neurodermitis und Heuschnupfen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Rund jedes zehnte Kind in Deutschland ist davon betroffen. Meist treten die ersten Symptome vor dem 5. Lebensjahr auf.

„Etwa 80 Prozent der Neuerkrankungen finden in frühen Jahren statt“, erklärt Erika von Mutius, Direktorin des Münchner Helmholtz Environmental Health Centers sowie Direktorin des Instituts für Asthma- und Allergieprävention (IAP). 

Asthma verläuft sehr individuell, abhängig davon, ob andere Allergien wie Heuschnupfen oder Lebensmittelallergien beteiligt sind. Auch weitere Risikofaktoren wie Virusinfektionen oder Rauch im Umfeld können Asthma auslösen.

„Ziel einer Behandlung ist es, dass die Kinder ein normales Leben führen können, auch mit Sport. Man kann die Medikamente inzwischen so gut einstellen, dass die Kinder normal belastbar sind“, sagt Expertin von Mutius.

Asthma kann in Jugend verschwinden

Bei Kindern ist die Prognose, dass die Krankheit wieder verschwindet, gut. Gerade in der Pubertät kann sich Asthma wieder verwachsen, vor allem bei Jungen. 

Das hänge aber vom Schweregrad ab, so von Mutius. „Bei einem leichteren Verlauf ist die Chance größer, dass die Krankheit in der Pubertät wieder verschwindet.“ Bei Mädchen beginne sie häufig erst in oder nach der Pubertät. Warum das so ist, ist noch unklar.

Es gibt jedoch auch Asthmaformen, die sich erst im Erwachsenenalter ausbilden.

Asthma in der Schwangerschaft und ab 50

In einer Schwangerschaft sei der Verlauf der Asthma-Erkrankung unterschiedlich, sagt Christian Taube, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): Bei einem Drittel der Frauen würden die Symptome schlechter, bei einem Drittel blieben sie gleich, beim weiteren Drittel würden sie besser. 

Taube, der auch die Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen leitet, betont zudem, dass es wichtig sei, dass betroffene Schwangere weiterhin ihre Sprays nehmen: „Es ist ganz wichtig, dass die inhalativen Medikamente nicht abgesetzt werden. Diese Medikamente sind sicher. Es ist wichtig, dass das Asthma stabil bleibt, sonst kann die Situation gefährlich werden.“

Bei Menschen ab 50 Jahren ist es wichtig, Asthma richtig zu diagnostizieren. Insbesondere eine Abgrenzung zu COPD ist wichtig. Taube betont aber auch: „Es gibt schwere Verläufe. Aber unabhängig davon haben Betroffene eine normale Lebenserwartung.“

Genaue Zahl an Asthmatikern nicht bekannt

Asthma ist zwar bisher nicht heilbar, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Bei unbehandeltem Asthma können mit zunehmender Krankheitsdauer dagegen bleibende Schäden in den Atemwegen der Patienten entstehen. 

Genaue Zahlen über die Erkrankten in Deutschland gibt es nicht. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK waren 2023 deutschlandweit 3,68 Millionen Menschen an Asthma erkrankt. Andere Organisationen sprechen von deutlich mehr Patienten. 

Das liege daran, dass international verschiedene Definitionen von Asthma bronchiale existieren, heißt es beim Lungeninformationsdienst, den Helmholtz Munich und das Deutsche Zentrum für Lungenforschung gemeinsam anbieten.  

Zudem gebe es viele verschiedene Erhebungsmöglichkeiten – vom Fragebogen bis zur Lungenfunktionsprüfung: „Zusammen führt das dazu, dass die Ergebnisse von Studien zur Asthma-Epidemiologie voneinander abweichen und oft nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind.“ Quelle: dpa / mia 

Welt-Asthma-Tag am 6. Mai

Jährlich findet am ersten Dienstag im Mai der Welt-Asthma-Tag statt. Dieser Aktionstag wurde von der Global Initiative for Asthma (GINA) ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Wissen über die Atemwegserkrankung und die korrekte Anwendung von Medikamenten zu stärken.

Auf PTAheute.de möchten wir diese Aktion mit ausgewählten Beiträgen unterstützen.

Sie erhalten einen Überblick über die Erkrankung Asthma bronchiale. Zudem informieren wir Sie darüber, wie Notfallsprays funktionieren und wie sich eine Asthma-Erkrankung im Laufe des Lebens verändert. Wir werfen auch einen Blick auf Inhalationshilfen für Kinder. Außerdem erklären wir, welche Ernährung bei Asthma sinnvoll ist und wie sich eine Asthma-Erkrankung von COPD unterscheidet.