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Der PTAheute-Jahresrückblick 2020 – viel mehr als Corona

Bild: PTAheute / imago images / Sven Simon / ezstudiophoto / Adobe Stock

April 2020

Wann gibt es wieder Pneumokokken-Impfstoffe?

Leider kein Aprilscherz: Pneumovax 23, Prevenar 13 und auch Synflorix waren kaum oder gar nicht lieferbar. Grund war die Corona-Pandemie – auch wenn eine Pneumokokken-Impfung gar nicht vor dem pandemischen Erreger SARS-CoV-2 schützt. Allerdings können Pneumokokken eine COVID-19-Erkrankung unnötig komplizieren, weshalb eine Impfung für ältere Menschen, chronisch Lungenkranke oder Säuglinge sinnvoll ist. Alle Impfstoffe sind bis heute nur eingeschränkt lieferbar.

Das Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz tritt in Kraft

Mit dem Inkrafttreten des Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetztes (GKV-FKG) am 1. April wurden neue Maßnahmen gegen Lieferengpässe wirksam. Unter anderem ist es PTA und Apothekern nun – auch über die Corona-Pandemie hinaus – möglich, ein nicht verfügbares Rabattarzneimittel leichter auszutauschen. Auch das BfArM ist seitdem offiziell ermächtigt, Maßnahmen gegen Engpässe anzuordnen.

Sonderregelungen beim Entlassrezept

Angesichts der Corona-Pandemie hat der Gemeinsame Bundesausschuss zeitlich befristete Sonderregelungen beschlossen. Hierzu zählen auch Ausnahmen von der Arzneimittel-Richtlinie. Unter anderem wurden die Verordnungsmaßnahmen für Kliniken beim Entlassungsmanagement flexibilisiert. Diese durften seit April auch große Packungsgrößen verschreiben.

Patientendaten-Schutzgesetz beschlossen – E-Rezept-Pflicht kommt

Am 1. April war was los: So hat die Bundesregierung auch das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegte Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG) beschlossen. Dieses enthält u. a. mehrere Regelungen zur Ausgestaltung des E-Rezeptes. Eine Regelung sorgte dabei für besondere Überraschung: Das E-Rezept „wird verpflichtend ab dem 1. Januar 2022 vorgegeben“.

Eilverordnung zur Arzneimittelversorgung tritt in Kraft

Am 22. April trat die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung in Kraft. Damit stehen PTA und Apothekern ab sofort umfassende Austauschmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem erfolgt während der Corona-Pandemie eine Vergütung des Botendienstes. Gegenüber dem Referentenentwurf wurden noch einige Änderungen vorgenommen.