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Reisen ins Ausland: An diese Impfungen sollten Sie denken!

Bild: StockImageGroup - iStockphoto.com

Bei Reisen ins nicht-europäische Ausland kommt man mit anderen Krankheitserregern in Kontakt als zu Hause. Nicht immer sind diese gefährlich, einige können jedoch schwere Infektionskrankheiten auslösen, die zum Teil auch tödlich ausgehen können. Aus diesem Grund sollte die Reisevorbereitung auch immer eine reisemedizinische Beratung, z.B. durch den Arzt, beinhalten. Auch die Tropeninstitute sowie die das Auswärtige Amt stellen Informationen zu benötigten und empfohlenen Impfungen zur Verfügung. Im Internet kann man sich beispielsweise auf den Seiten der Impfstoffhersteller, z.B. beim Reisemedizinischen Infoservice "Fit for Travel" (Glaxosmithkline) oder auf der Website zu Reiseimpfungen von Sanofi informieren.

Vorlaufzeit beachten

Eine reisemedizinische Beratung sollte bereits mindestens sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt in Anspruch genommen werden, denn je nach Impfung dauert es einige Zeit, bis der vollständige Impfschutz erreicht ist. Idealerweise sollte die letzte Impfung zwei Wochen vor Reiseantritt verabreicht werden, um zu verhindern, dass eventuelle Nebenwirkungen in den Reisezeitraum fallen.

Wichtig!

Bei einigen Impfungen ist ein zeitlicher Mindestabstand zum Abreisedatum erforderlich: Dazu zählen die Impfungen gegen Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Tollwut und Hepatitis B. Hier ist ­­– je nach Impfung – ein Zeitabstand zwischen zehn Tagen und drei Wochen vor Abreise notwendig, damit die Impfungen ihren vollständigen Wirkschutz aufgebaut haben.

Sollte ein Kunde, den Sie beispielsweise in Vorbereitung auf seine Reise zu seiner Reiseapotheke beraten, bereits wenige Tage vor dem Abflug stehen und sich noch nicht über Impfungen informiert haben, raten Sie ihm trotzdem dringend, noch einen Arzt aufzusuchen. Einige Impfungen wie Hepatitis A, Diphterie oder Tetanus können, ebenso wie Auffrisch-Impfungen, noch bis zum Tag des Abflugs vorgenommen werden.

Impfempfehlung abhängig vom Reiseland

Welches Infektionsrisiko besteht, hängt unter anderem von dem Reisegebiet (Reiseland sowie Region, z.B. Stadt oder ländliches Gebiet), der Reisezeit (Trockenzeit oder Regenzeit) und der Reiseart (Pauschalreise, Trekkingtour oder Geschäftsreise) ab. 
Generell sollten alle von der STIKO (Ständige Impfkommission) in Deutschland empfohlenen Grundimpfungen z.B. gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Diphtherie und Poliomyelitis (Kinderlähmung) vorliegen. Daneben gibt es Empfehlungen für sogenannte Indikationsimpfungen, die nur bei besonderen Gefahren erforderlich werden. Hierzu zählen beispielsweise Hepatitis A, Hepatitis B, Typhus und Gelbfieber.

Empfohlene Reiseimpfungen

Je nach Land und Aufenthaltsdauer werden folgende Reiseimpfungen (Grund- und Indikationsimpfungen) empfohlen (klicken Sie auf die Erkrankung, um mehr über die jeweilige Impfung zu erfahren):

Keine Einreise ohne Impfung

In manchen Ländern ist es gesetzlich vorgeschrieben, bei der Einreise eine Impfung gegen bestimmte Krankheitserreger vorzuweisen. So wird beispielsweise bei der Einreise in Länder wie die Demokratische Republik Kongo, Ghana, Sierra Leone und Trinidad und Tobago eine Impfung gegen Gelbfieber verlangt. Die Impfbestimmungen der einzelnen Länder werden von den Gesundheitsbehörden vorgeschrieben, wobei diese sich in der Regel nach den Veröffentlichungen der WHO richten. Einen Überblick über die Impfempfehlungen der verschiedenen Länder finden Sie auf den Seiten des Auswärtigen Amtes

Besonderheiten bei der Gelbfieberimpfung

Gelbfieberimpfungen müssen in speziellen Gelbfieberimpfstellen durchgeführt werden, deren Adressen man beispielsweise auf der Homepage des Robert Koch-Instituts findet. Die Impfung muss im gelben internationalen Impfausweis eingetragen werden. Die Unterschrift des Impfarztes zusammen mit einem amtlich vergebenen Siegel beglaubigt das Dokument.

Auch Osteuropa birgt Gefahren

Osteuropa ist für viele Deutsche ein beliebtes Reiseziel. Dort ist zwar nicht mit Tropenkrankheiten zu rechnen, es besteht aber die Gefahr, sich mit anderen - in Deutschland selten gewordenen - Infektionskrankheiten anzustecken. Dazu gehören beispielsweise Masern und Diphtherie, FSME und Tollwut. Deshalb sollte man auch vor Reisen nach Osteuropa seinen Impfstatus überprüfen lassen.

Wer trägt die Kosten?

Die gesetzlichen Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, die Kosten für Reiseimpfungen zu übernehmen. Mittlerweile haben jedoch viele von ihnen vorbeugende Impfungen für Auslandsaufenthalte als freiwillige Satzungsleistung in ihren Leistungskatalog aufgenommen. Zusätzlich übernehmen verschiedene Krankenkassen auch die Kostenerstattung der Malariaprophylaxe bei Auslandsaufenthalten ihrer Versicherten. Die Abrechnung erfolgt in der Regel über Kostenerstattung, sprich der Versicherte übernimmt vorerst die Kosten und bekommt sie bei Einreichen der Rechnung von der Krankenkasse zurückerstattet. Patienten sollten diesbezüglich direkt bei ihrer eigenen Krankenkasse nachfragen. Eine Übersicht über Krankenkassen, die Reiseimpfungen erstatten finden Sie hier.